Pensionist als Opfer

Statt Hightech-Schweißgerät Billigramsch erhalten

Oberösterreich
04.08.2025 06:00

Ein gefälschter Internetversandhandel schickte dem Oberösterreicher Heinz Gantner statt dem bestelltem Hightech-Laser nur ein kleines Werkzeugset. Nun will er mit seiner Geschichte andere davor warnen, auch in die fiese Falle zu tappen. Auch der Betrugsexperte vom Landeskriminalamt (LKA) kennt solche Seiten und weiß, wie man sich dagegen schützen kann. 

„Im Nachhinein weiß man es natürlich besser, aber dann ist es leider schon zu spät“, meint Heinz Gantner mit Bedauern. Zumindest andere will der Pensionist aus Hörsching vor seinem Schicksal bewahren, daher kontaktierte er die „Krone“ und schilderte seinen Fall.

Unschlagbarer Preis
„Ich habe im Internet eine Seite gefunden, die für mich so ausgesehen hat, als sei sie von einer Supermarktkette“, erzählt Gantner. Diese soll – so steht es immer noch auf der Homepage – die Eröffnung ihrer 10.000. Filiale feiern. Aus diesem Anlass bietet die Kette extreme Rabatte auf bestimmte Geräte eines namhaften Werkzeugherstellers an. „Da gab es ein Laser-Handschweißgerät zu einem unschlagbaren Preis, das habe ich bestellt“, so der 73-Jährige.

Große Enttäuschung
Einige Tage später sei das Paket angekommen. Doch beim Öffnen die große Enttäuschung: Statt des erhofften Hightech-Geräts enthielt die Schachtel aus Kroatien nur ein billiges Werkzeugset. „Da war ein Zwei-Meter-Rollmeter, Schraubenzieher, eine Zange, ein Hammer und ein paar weitere Sachen drinnen, die ich alle schon daheim habe. Vom Schweißgerät keine Spur“, ist der Pensionist enttäuscht.

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Fake-Shops gehören auf den Polizeiinspektionen zum Tagesgeschäft. Sieht ein Angebot zu gut aus, um wahr zu sein, dann ist es auch nicht wahr.

Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung beim Landeskriminalamt OÖ

Anzeige erstattet
Weil unter den angegebenen Kontaktdaten niemand zu erreichen war, erstattete der Hörschinger Anzeige. Die gezahlten 90 Euro sind aber wohl unwiederbringlich verloren. „Jetzt weiß ich, dass das Angebot zu gut war, um wahr zu sein. Die Internetseite gibt es nach wie vor. Daher will ich andere davor warnen, damit es ihnen nicht geht wie mir“, betont Gantner.

Leider viele Fälle
Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung beim OÖ. Landeskriminalamt, erklärt: „Fake-Shops gehören auf den Polizeiinspektionen zum Tagesgeschäft. Weil dort Artikel zu unrealistisch günstigen Preisen angeboten werden, ist der Schaden meist nicht allzu groß.“ Wie man sich schützen kann? „Immer zuerst suchen, ob jemand im Internet über Erfahrungen mit diesem Shop berichtet hat – da wird man oft rasch fündig. Sieht ein Angebot zu gut aus, um wahr zu sein, dann ist es auch nicht wahr“, betont der Experte.

Entwarnung
In einer Hinsicht gibt es Entwarnung: „Das Geld ist weg, aber die bei solchen Shops angegebenen persönlichen Daten reichen in der Regel nicht für Identitätsdiebstahl oder Ähnliches aus“, so Sakoparnig. 

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