Konzertkritik

Vorbild Felix Klieser: Unmögliches ist möglich

Vorarlberg
02.08.2025 15:55

Mit dem Hornisten Felix Klieser hatte das traditionelle Sommerkonzert des Wiener Concert-Vereins im vorarlberg museum heuer einen ganz besonderen Gast.

Bis vor zehn Jahren waren die Konzerte des Wiener Concert-Vereins, einer Gruppierung aus Musikern der Wiener Symphoniker, Teil der Bregenzer Festspiele. Nun veranstalten sie selbst zusammen mit dem vorarlberg museum ihr Bregenzer Gastspiel, meist zwei Konzerte im Sommer, die beim Publikum sehr beliebt sind. Der Fokus liegt dabei auf zeitgenössischer Musik, diese vielfach aus Vorarlberg. So brachte das zweite Konzert am Freitag eine Wiederbegegnung mit der aus Bregenz gebürtigen, erfolgreichen Komponistin Johanna Doderer. Ihren bekannten „Wutmarsch“, inspiriert vom Roman „Die Merowinger“ ihres Großonkels Heimito von Doderer, hat sie eigens für diese Aufführung instrumentiert für Horn und Streicher.

Der Hornist Felix Klieser spielte das ansprechende Werk und stellte daraufhin sein Buch vor, das 2014 im Patmos Verlag erschienene „Stell Dir vor, es geht nicht, und einer tut es doch“. Der 1991 geborene Deutsche ist ohne Arme geboren und hat dennoch seinen Kindheitstraum verwirklichen können, ein berühmter Hornist zu werden. In diesem, seinem zweiten Buch macht er die Leser mit seiner Philosophie vertraut, wie scheinbar Unmögliches zu schaffen ist. Sicher ist der Weg Kliesers zutiefst zu bewundern, aber es gibt viele Menschen mit einem besonderen Schicksal – und jeder findet seinen eigenen Weg, mit diesem zu leben. Dass Felix Klieser auf so hohem Niveau Musik macht, spräche eigentlich genug für sich.

Ein ausgesprochen buntes Programm
Weitere Werke des Abends kamen dann von Petra Stump-Linshalm, ebenfalls einer Vorarlbergerin, die mit „As You like it“ einen amüsanten Katalog von Geschmacksrichtungen aufschlug. Die vier Musiker YuliYa Kazimirovich und Georgy Begletsov (Violinen) Katharina Plankensteiner (Viola) und Katrin Schickedanz-Wieser hatten neben ihrem differenzierten Spiel auch genussvolle Mundbewegungen zu vollführen.

Zwei Werke des schweizerisch-französischen Komponisten Pierre Wissmer (1915-1992), unter anderem Direktor des Konservatoriums in Genf, beschlossen das Programm. Es sind gut gearbeitete, frische Stücke in einem Stil nahe der Neoklassik. Nicht zuletzt sei Manfred Welte vom vorarlberg museum gedankt für seine kundige Moderation.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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