Im Gebiet zwischen Düns und Dünserberg gibt es besonders einladende Wanderrouten. Hier wechseln offene Alpflächen mit Bergmischwäldern. Bei klarer Sicht reicht der Blick über den Walgau bis zu den Gipfeln des Rätikons und der Silvrettagruppe.
Hoch über dem Walgau, auf rund 1270 Metern, liegt Dünserberg – mit gerade einmal rund 160 Einwohnern die kleinste Gemeinde Vorarlbergs. Flächenmäßig erstreckt sich Dünserberg über gut fünfeinhalb Quadratkilometer an den sonnenverwöhnten Hängen unterhalb des Hochgerachs (1985 Meter). Magerwiesen, kleine Moore und subalpine Landschaften prägen das Landschaftsbild, Wanderer und Mountainbiker schätzen die verschiedenen aussichtsreichen Routen, die von dort starten.
Historisch tritt Dünserberg vor allem ab dem 14. Jahrhundert in Erscheinung, als Siedler aus dem Wallis sich in dem Gebiet niederließen. Der Name „Düns“ dürfte aber sogar auf vorrömische Zeiten zurückgehen und sich von dem Wort „Túnia“ (dunia) ableiten, was mit „zur Anhöhe, zur Burg gehörig“ übersetzt wird. Urkundlich wurde der Ort einst als „Tunsarberg“ erwähnt – eine Bezeichnung, die auf die Nähe zur Gemeinde Düns verweist, von der Dünserberg einst ein Teil war.
Die Gewöhnliche Schafgarbe gehört zu jenen Pflanzen, die unaufdringlich wirken und doch seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im Leben der Menschen spielen. Man findet sie fast überall – auf Wiesen, an Wegrändern, auf Trockenrasen und in Gärten. Ihre feinen, gefiederten Blätter, die an kleine Federn erinnern, verleihen ihr eine zarte Erscheinung, während die weißen bis zartrosafarbenen Blütenstände von Juni bis Oktober unzählige Insekten anlocken. Der Name „Schafgarbe“ deutet auf ihre traditionelle Bedeutung in der Viehwirtschaft hin: Schafe fressen sie gern, und sie galt als Futterpflanze, die die Gesundheit der Tiere stärkt. Ihr botanischer Gattungsname „Achillea millefolium“ verweist auf Achilles, den Helden der griechischen Mythologie, der der Legende nach die Pflanze nutzte, um Wunden zu heilen – daher auch ihr Beiname „Soldatenkraut“ oder „Wundkraut“. Ein Tee aus den Blüten und Blättern gilt in der Volksheilkunde als Klassiker bei Magenbeschwerden, Erkältungen oder Menstruationsschmerzen.
Die Gegend eignet sich hervorragend für eine entspannte Herbstwanderung – beispielsweise zum sogenannten Älpele. Diese Tour kann je nach Route und Abzweigung zu verschiedenen Gipfeln wie dem Rappenköpfle oder Hochgerach führen und zwischen zweieinhalb bis vier Stunden in Anspruch nehmen. Eine Möglichkeit ist, mit der Seilbahn von Schnifis aufzufahren und dann vom „Henslerstüble“ zunächst in Richtung Äußere Alpila Alpe zu wandern.
Alpe mit Jausenstation
Unterwegs eröffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke auf den Walgau sowie die umliegenden Gipfel. Bei der Äußeren Alpila Alpe ist der Hauptanstieg dann geschafft und nach einer kurzen Rast geht es weiter bis zum Älpele (1558 Meter). Hier weiden im Sommer bis zu 50 Stück Vieh, deren Milch täglich in die Sennerei nach Schnifis geliefert wird. Die Alpe ist während dieser Zeit auch eine beliebte Jausenstation. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein rund 90 Meter hoher Sendeturm, der im Jahr 1965 in Betrieb ging. Vom Plateau des Älpele eröffnet sich ein faszinierender Panoramablick auf das Urgestein des Silvretta-Massivs im Osten über die Kalksteinberge des Rätikons bis hin zu den Schweizer Bergen.
Typ: Wanderung mit mehreren Varianten
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Dünserberg oder Bergstation Seilbahn Schnifis
Dauer: zwischen 2,5 und 4 Stunden, je nach Variante
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Jause und Getränk, dem Wetter angepasste Kleidung
Öffentliche Verkehrsmittel: die Buslinie 550 (75a) führt vom Gemeindeamt Nenzing über die Bahnhöfe Nenzing und Schlins über Schnifis, Düns und Dünserberg
Anmerkung: der Wanderparkplatz Dünserberg ist gebührenpflichtig, die Buslinie 550 fährt den Wanderparkplatz ebenfalls an
Über einen Forstweg geht es vom Älpele dann bis zum Wanderparkplatz Dünserberg. Dort hat man die Möglichkeit, mit dem Bus wieder hinab ins Tal zu fahren. Man kann die Tour natürlich auch in umgekehrte Richtung machen und vom Parkplatz starten – in rund einer Stunde ist man dann beim Älpele angelangt und hat noch genug Energie, um beispielsweise über das Kellertobel auf das Rappenköpfle (1864 Meter) zu steigen. Danach geht es entweder über dieselbe Route retour oder man wählt die Strecke, die zur Seilbahn Schnifis führt.
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