Die Gesundheitskasse feiert einen Meilenstein in der Gesundheitsversorgung. Mit 1. Juli wird die 100. Primärversorgungseinheit (PVE) geöffnet. Die erste dieser Gruppenordinationen war vor genau zehn Jahren in Wien gegründet worden.
Der Ausbau war am Beginn noch zögerlich, in den letzten Jahren hat sich aber einiges getan. So wurde die erste Kinder-PVE im Jahr 2023 eröffnet, mittlerweile gibt es derer 13 in ganz Österreich. Die Zahl der PVEs könnte noch heuer auf bis zu 130 steigen. In den PVEs sind bis zu 14 Berufsgruppen vertreten. Von Ärzten aller Fachrichtungen über diplomiertem Pflegepersonal, Therapeuten, Sozialarbeiter und anderen Gesundheitsberufen.
Bessere Steuerung von Patientenströmen
Vom Modell der Gruppenpraxis profitieren in erster Linie die Patienten, weil sie eine umfassende medizinische Versorgung bekommen. Aber auch die Ärzte sind davon überzeugt. Die Primärversorgungseinheiten ermöglichen längere Öffnungszeiten, ein breites Leistungsangebot und kürzere Wartezeiten. Gleichzeitig tragen sie zur besseren Steuerung von Patientenströmen bei.
„Es finden sich immer weniger Ärzte, die alleine eine Ordination betreiben wollen“, sagte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einer Bilanzpressekonferenz. Das Modell sei ein Erfolg. 150.000 Patientinnen und Patienten würden pro Jahr in Wien dort inzwischen gezählt. Doch auch in den ländlichen Gebieten nimmt deren Zahl zu, wie die Salzburger Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) hervorhob. Dort seien die Einheiten für die Versorgung ebenfalls essenziell.
In nur zwei Jahren Zahl verdoppelt
„Mit der Eröffnung der 100. Primärversorgungszentrums mit erweiterten Öffnungszeiten und multiprofessioneller Versorgung haben wir in den letzten 2 Jahren diese österreichweit verdoppelt“, betont ÖGK-Obmann Peter McDonald.
Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) verwies darauf, dass der Ausbau unter anderem durch Fördermittel gelungen ist. Insgesamt 100 Millionen Euro lagen dafür im Topf. Für eine Neuerrichtung konnten bis zu 1,5 Millionen Euro lukriert werden. Die Mittel sind jedoch so gut wie ausgeschöpft.
„Es wäre gut, wenn wir die Förderung fortsetzen könnten“, befand der stellvertretende Obmann der ÖGK, Andreas Huss. Er kündigte an, dass es dazu Gespräche geben wird. Das Ziel sei weiterhin, bis 2030 mindestens 300 Primärversorgungseinheiten zu errichten.
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