Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Weißen Hauses einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj zugestimmt. Es gibt jedoch erhebliche Zweifel an der Version aus Washington, da der Kreml bereits zurückrudert. US-Staatschef Donald Trump möchte das jedoch unbedingt: Seiner Meinung nach könnte ein Friedensabkommen seine Chancen auf einen Platz im Himmel erheblich steigern.
Trump macht keinen Hehl daraus, dass er hofft, durch seine Vermittlungsbemühungen in internationalen Konflikten den Friedensnobelpreis zu bekommen, den er seiner Ansicht nach verdient hat.
„Ich möchte versuchen, in den Himmel zu kommen, wenn möglich“, erklärte Trump in der Morgensendung „Fox & Friends“ am Dienstag (Ortszeit). „Ich höre, dass ich nicht gut dastehe, dass ich ganz unten auf der Liste bin“, fuhr der US-Präsident fort.
„Aber wenn ich es in den Himmel schaffe, wird das einer der Gründe sein“, meinte Trump mit Blick auf seine Bemühungen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Der republikanische Milliardär hat mit mehreren Skandalen Schlagzeilen gemacht und wurde wegen der Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar strafrechtlich verurteilt.
Ich glaube, der Präsident möchte in den Himmel kommen, wie wir alle hier in diesem Raum hoffentlich.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt
Bild: AFP/ALEX WROBLEWSKI
„Von Gott gerettet, um Amerika wieder großartig zu machen“
Nachdem er im vergangenen Jahr ein Attentat nur knapp überlebt hatte, schlug Trump zunehmend gläubige Töne an. Bei seiner Amtseinführung im Jänner erklärte er, er sei „von Gott gerettet worden, um Amerika wieder großartig zu machen“. Die zunehmende Frömmigkeit während seiner zweiten Amtszeit kommt bei der religiösen Rechten in den USA gut an.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte später, dass Trumps Worte in der Sendung ernst gemeint gewesen seien: „Ich glaube, der Präsident möchte in den Himmel kommen, wie wir alle hier in diesem Raum hoffentlich.“
Leavitt: Putin hat Treffen versprochen
Auf wiederholtes Nachhaken von Reportern auf die Frage, ob Putin ein direktes Treffen in den kommenden Wochen „versprochen“ habe, antwortete Leavitt: „Das hat er.“
Zuvor hatte sie Fragen zu dem Thema mehrfach ausweichend beantwortet. So wollte sie sich nicht zu möglichen Orten äußern und betonte zunächst nur, US-Präsident Donald Trump wisse von Putins Bereitschaft für ein Treffen, weil er am Montag selbst mit ihm telefoniert habe.
Putin soll Moskau vorgeschlagen haben
Als Journalisten nachhielten, ob Putin tatsächlich einem bilateralen Treffen zugesagt habe, erklärte Leavitt zunächst: „Ich kann Ihnen versichern, dass die US-Regierung mit Russland und der Ukraine aktuell daran arbeitet, dieses bilaterale Treffen zustande zu bringen.“ Erst auf weitere Nachfrage gab sie schließlich eine klare Antwort. Einem AFP-Bericht zufolge schlug Putin Moskau für ein Treffen vor, was Zweifel an der Ernsthaftigkeit der russischen Beteiligung nährt.
Kreml gibt sich vorsichtig
Offiziell kamen aus dem Kreml allerdings zurückhaltendere Töne. Man sei prinzipiell für jedes Gesprächsformat offen, sagte Außenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. „Aber alle Kontakte unter Beteiligung der Staatschefs müssen äußerst sorgfältig vorbereitet werden“, fügte er hinzu. Auch stellte er Bedingungen für ein Friedensabkommen mit der Ukraine. „Ohne eine Berücksichtigung der russischen Sicherheitsinteressen, ohne die Achtung der Rechte der Russen und Russischsprachigen, die in der Ukraine leben, kann von einem langfristigen Abkommen nicht die Rede sein“, so der Chefdiplomat. Im Kreml-Sprech heißt das: Moskau ist noch lange nicht bereit, dem Treffen mit Selenskyj zuzustimmen. Schon zuvor hatte Russland mit diesem Argument Forderungen Selenskyjs nach einem schnellen Treffen mit Putin zurückgewiesen. Nach Ansicht Moskaus müssen zuerst Delegationen auf unterer Ebene eine Vereinbarung aushandeln.
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