Ersatz für Klimabonus

Neue Pendlereuro-Regelung stärkt Ungleichheit

Innenpolitik
06.06.2025 14:12

Der Pendlereuro soll verdreifacht werden und so die Abschaffung des Klimabonus ersetzen. Davon profitieren laut einer Analyse hauptsächlich Besserverdienende. Außerdem kostet die Erhöhung des Pendlereuros ordentlich.

Von 2026 bis 2029 soll das Aufstocken des Pendlereuros mehr als 700 Millionen Euro kosten, das zeigt eine Analyse des Budgetdienstes des Parlaments. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert nun statt der von der schwarz-rot-pinken Regierung vorangetriebenen Maßnahme eine umfassende Reform der Pendelförderung – hin zu einem sozial gerechteren Modell mit ökologischen Anreizen.

VCÖ: Pendlereuro kein Klimabonus-Ersatz
Der Pendlereuro - ein jährlicher steuerlicher Absetzbetrag – soll künftig auf sechs Euro pro Kilometer verdreifacht werden, was die Abschaffung des Klimabonus kompensieren soll. Basis für die Berechnung ist die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. Der erhöhte Pendlereuro tauge nicht als Ersatz für den Klimabonus, monierte der VCÖ, schließlich würden rund ein Drittel der von privaten Haushalten verursachten CO₂-Emissionen und damit Einnahmen aus der CO₂-Besteuerung durch Heizen anfallen.

Besserverdiener bekommen mehr
„Während die 20 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen davon 20 Millionen Euro erhalten werden, bekommen die 20 Prozent mit dem höchsten Einkommen mit 250 Millionen Euro mehr als zwölfmal so viel“, bemängelte die Mobilitätsorganisation. Die bereits zuvor offene Schere zwischen Gering- und Großverdienern gehe mit der Verdreifachung des Pendlereuros noch weiter auseinander, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Österreicher sollen aus „Autoabhängigkeit befreit“ werden
Die Organisation regt Einsparungen bei Pendelförderungen für wohlhabende Haushalte an, das Geld soll stattdessen in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investiert werden. Die Bevölkerung könne so „aus ihrer Autoabhängigkeit befreit“ werden.

Auch das Pendlerpauschale weise Schwächen auf. Besserverdiener könnten für den gleichen Arbeitsweg mehr Pendlerpauschale geltend machen als Wenigverdiener, da es sich um einen Steuerfreibetrag handle. Der VCÖ schlägt vor, das kleine Pendlerpauschale in eine Sachleistung in Form eines regionalen Klimatickets umzuwandeln. Schließlich mangle es bei den Pendelförderungen an Anreizen, Öffis, Fahrräder oder Fahrgemeinschaften zu nutzen, betonte Schwendinger. Am Vortag hatten auch die Grünen das Pendlerpauschale als sozial ungerecht und umweltschädlich kritisiert.

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