So viel Anerkennung. So viel Dankbarkeit. So viel Würde. So viel Schmerz. So viele Tränen! Mit Leo Windtner wurde der ehemalige ÖFB-Präsident und General der Energie AG unter großer Anteilnahme in St. Florian/Linz zu Grabe getragen.
Die Glocken der Basilika in St. Florian begannen am Weg zur letzten Ruhestätte von Leo Windtner (74) noch einmal zu schlagen – hell, fast wie ein Herzschlag, der den Rhythmus eines großen Lebens nachzeichnen wollte. Zuvor hatte sich unter der Barockkuppel eine Trauergemeinde eingefunden, die mit rund 1000 Personen groß und vielfältig war wie das Wirken des Mannes, dem sie nun die letzte Ehre erwies.
Eichensarg von sechs Kerzen flankiert
Familie, Freunde, Politiker, Sportfunktionäre und Weggefährten saßen Seite an Seite – den Blick auf den von sechs Kerzen flankierten Eichensarg gerichtet. Auf ihm ruhte neben einem Blumenbouquet ein Polster mit Windtners Verdienstzeichen. Hin und wieder fiel ein Sonnenstrahl in die Kirche und tauchte diese in ein warmes Licht, als wollte auch sie sagen: „Vergelt‘s Gott, Leo!“
Beim Bergsteigen am Traunstein aus dem Leben gerissen
Worte, die auch Josef Pröll bei der Verabschiedung des durch einen Herzstillstand beim Bergsteigen am Traunstein aus dem Leben gerissenen ehemaligen Generaldirektors der Energie AG (1994–2017) und ÖFB-Präsidenten (2009–2021) über die Lippen kamen. Der ÖFB-Präsident war einer der Ehrengäste, die wie Stille, Schluchzen, Gebete, Tränen, Hoffnung, Weihrauch sowie TV-Teams und die Klänge der Bruckner-Orgel zu diesem Abschied gehörten. So war etwa auch Innenminister Gerhard Karner nach Sankt Florian geeilt.
Es ist nicht wichtig, Staub aufzuwirbeln, sondern Spuren zu hinterlassen. Leo hat dann und wann schon für einen Wirbelwind gesorgt, aber er hat vor allem viele Spuren hinterlassen.
Altlandeshauptmann Josef Pühringer
Die lange Reihe der Ehrengäste
Ebenso dabei: dessen Vorgänger Wolfgang Sobotka, Ex-Vizekanzler Reinhard Mitterlehner, Verbund-Vorstand Michael Strugl, die Ex-ÖFB-Teamchefs Marcel Koller und Irene Fuhrmann, Ex-ÖFB-General Gigi Ludwig, ÖFB-Sportchef Peter Schöttel, Skiweltmeister Hannes Trinkl sowie Ex-ÖSV-Direktor Hans Pum. Zudem durften freilich auch die Granden des Landes Oberösterreich nicht fehlen, auch wenn sich der im Ausland weilende Thomas Stelzer von Christine Haberlander und Markus Achleitner vertreten ließ.
Er war ein großer Mensch, herausragender Präsident und wahrer Förderer und Freund des Fußballs, den er über Jahrzehnte geprägt und mit strategischem Weitblick und großer Leidenschaft aktiv gestaltet hat.
ÖFB-Präsident Josef Pröll
Sängerknaben schickten einen letzten Gruß
Und noch wer war natürlich da: Windtners „Buam“, wie der Verstorbene die Sängerknaben stets genannt hatte. Deren helle Stimmen stiegen wie ein letzter Gruß zum Himmel – für einen Multi, der beruflich höchst erfolgreich war; dazu begeisterter Skifahrer, Bergsteiger, Hobby-Mostbauer, Tarockspieler – und vor allem Vater dreier Töchter, Opa einer Enkelin und damit Mensch.
Am Samstag wurde er unter dem eingangs erwähnten Glockenläuten zur letzten Ruhestätte geleitet und im Familiengrab eingebettet – in die Erde von St. Florian. Dort, wo Leo Windtner einst auch als Bürgermeister gewirkt hatte und wo er nun für immer bleibt.
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