Qualen bei jedem Schritt: Wie einer Balletttänzerin der Wiener Staatsoper CO₂-Trockenbäder geholfen haben, wieder schmerzfrei zu tanzen.
Kohlensäure kennen wohl die meisten von uns nur aus sprudelnden Getränken. Dass CO2₂ aber auch in der Medizin angewendet wird, vor allem bei Gefäß- und Durchblutungsproblemen, ist seltener ein Thema. Es lohnt sich daher, sich das einmal genauer anzusehen.
Schmerzmediziner und Neurochirurg Dr. Reinald Brezovsky aus Wien erklärt, worum es dabei geht: „Beim CO₂-Trockenbad liegt der Patient für ungefähr 35 Minuten in einem um die Hüfte geschlossenen Plastiksack. Nach Absaugen der Raumluft wird angewärmtes CO₂ in Gasform in den Sack gepumpt.
Dadurch werden die Durchblutung angeregt sowie die Abgabe von Sauerstoff an das Gewebe und damit die Regeneration und Leistungsfähigkeit gefördert. Die verminderte Bindung von Sauerstoff an das Hämoglobin, den Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen, und die dadurch verbesserte Abgabe an das Gewebe, bezeichnet man als Bohr-Effekt. Auch die Wundheilung wird durch das Trockenbad gefördert.“
Höchstleistungen trotz Schmerzen
Dies kam Eszter Ledán (35 Jahre), Demi Soloist im Ballett der Wiener Staatsoper, zugute. Sie musste sich mit zunehmenden Gelenkschmerzen sowie zeitweiser Erschöpfung und Müdigkeit herumschlagen. Die Beschwerden belasteten die Künstlerin sehr. Regelmäßige CO2-Trockenbäder und kaltes Rotlicht helfen der Tänzerin, die auf der Bühne bei jeder einzelnen Vorstellung Höchstleistungen vollbringen muss, bei der Regeneration und halten die Beschwerden im Zaum.
Dr. Brezovsky: „Der positive Effekt auf Schmerzen sowie die Verbesserung von Kraft und Ausdauer kann auch als ,legales Doping‘ bezeichnet werden. Von dieser Behandlungsform können neben Tänzern auch Musiker sowie Golf- und Tennisspieler wie auch andere Sportler profitieren. Die Anwendungen sind sehr schonend und werden außerdem als angenehm empfunden.“ Ergänzt können diese sanften Therapien noch durch Akupunktur, Magnetfeldtherapie, Strombehandlungen oder Massagen werden.
Der Einsatz kann in jedem Lebensalter durchgeführt werden. So berichtet der Mediziner über einen 87-jährigen Pensionisten mit Diabetes mellitus Typ 2: „Der Mann erlitt eine offene Wunde an der Achillessehne am linken Fuß. Nachdem sich zwei Wochen lang keine Wundheilung eingestellt hatte, suchte der Patient einen Arzt auf – leider besserte sich sein Zustand nicht, es kam zur Infektion und im Oktober 2023 zur Amputation des Unterschenkels.
Kostenloser Patientenvortrag zum Thema „Schmerzen und Wundheilungsstörungen sanft und wirkungsvoll behandeln“, Mittwoch, den 11. Juni, 15.00 im Gesundheits Zentrum Döbling, Döblinger Hauptstraße 44, 1190 Wien. Anmeldung unter der Schmerzhotline 069910913 901
Kombination von CO₂ und mit kaltem Rotlicht
Auch das andere Bein war bereits beeinträchtigt, der Patient wurde im April mit mehreren offenen Hautstellen in die Ordination vorstellig, wo eine Kombinationsbehandlung aus CO₂-Trockenbädern und kalten Rotlichtbestrahlungen mit der REPULS Lampe 2-3 mal pro Woche startete. Unter dieser Behandlung kam es nach einiger Zeit zum Abheilen und völligem Verschluss der Wunde. Das rechte Bein gilt jetzt als gerettet und nun wurde dem Patienten auch eine Prothese angepasst, sodass er das Gehen wieder erlernen konnte.“
Die REPULS-Lampe sendet kaltes Rotlicht mit einer speziellen Wellenlänge aus, mit welcher sich Entzündungen und damit verbundene Schmerzen sehr gut behandeln lassen. Im Gegensatz zu Infrarotbestrahlungen erwärmt sich das Gewebe nicht. Dabei werden Entzündungsmediatoren, sogenannte Leukotriene, aufgespalten, die in Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen stehen. Die Bestrahlung hilft daher auch bei schmerzhaften Reizungen im Bereich von Bändern, Sehnen und Gelenken.
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