Vor lauter Krisen weiß man schon gar nicht mehr, wo man überall wegschauen möchte, meinte kürzlich sinngemäß Bundespräsident van der Bellen. Gemünzt hat er das eher auf die Weltlage, doch für Österreich gilt das ebenso. Ein Budgetdefizit, das Richtung 90 Prozent der Wirtschaftsleistung geht, marode Krankenkassen, eine Inflation, die beharrlich viel höher als in vergleichbaren Ländern ist, zu hohe Kosten, die unsere Betriebe im Wettbewerb zurückfallen lassen, Schulabgänger teilweise auf Drittwelt-Niveau – die Fortsetzung ist beliebig lang.
Kleinere Korrekturen wie in den letzten Jahrzehnten reichen angesichts dieser Überfülle an Baustellen vermutlich nicht mehr, um das Ruder herumzureißen. Es braucht eher eine große Vision, wie unser Land besser organisiert werden kann und muss. Nur so am Beispiel Gesundheit: Wie die Absurdität beseitigt wird, dass es nach wie vor neun verschiedene Abrechnungssysteme der Krankenkassen mit den Länder-Ärztekammern gibt, um die jährlich neu gefeilscht werden. Was tun?
Auch dazu ein Beispiel: US-Präsident Kennedy verlangte im Jahr 1961 in einer Rede im Parlament, dass bis Ende des Jahrzehnts ein Amerikaner auf dem Mond landen und sicher zurückkehren werde. Eigentlich aussichtslos, technisch gab es faktisch kaum Voraussetzungen, alles musste erst entwickelt werden. Doch der „Mann auf den Mond“-Anspruch beflügelte das Land, das fast Unmögliche wurde 1969 Realität. Auch Österreich bräuchte so ein positives motivierendes Ziel, sich binnen zehn Jahren neu aufzustellen und sozusagen eine höhere Umlaufbahn zu erreichen.
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