Israel-Eklat um JJ

Geschwister von Hamas-Geiseln wollen „Aussprache“

Österreich
25.05.2025 06:00

Der Eklat rund um Österreichs Song-Contest-Gewinner Johannes Pietsch zieht weiter seine Kreise. Nun flatterte JJ aber eine Einladung von überraschender Seite ins Haus: Die Geschwister zweier Hamas-Geiseln strecken dabei die Hand aus ...

Die skandalträchtigen Aussagen des Song-Contest-Siegers, wonach Israel beim ESC im kommenden Jahr ausgeschlossen werden sollte, hallen immer noch nach. Der 24-Jährige sorgte quer durch Europa für Kopfschütteln, holte sich eine Schelte von Politik und Medien. Später ruderte er halbherzig zurück, der Schaden war aber bereits angerichtet. Umso überraschender kommt nun die Einladung von den Geschwistern zweier israelischer Geiseln, die sich nach fast 600 (!) Tagen immer noch in der Gewalt der Hamas-Terroristen befinden.

Die Schwestern zweier Hamas-Geiseln – das Foto zeigt ihren Besuch bei der „Krone“ im April – richteten nun einen Brief an JJ.
Die Schwestern zweier Hamas-Geiseln – das Foto zeigt ihren Besuch bei der „Krone“ im April – richteten nun einen Brief an JJ.(Bild: Krone KREATIV/Eva Manhart, EPA)

Konkret handelt es sich dabei um Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal. Die beiden jungen Männer – mittlerweile 24 Jahre alt – waren Mitgefangene der österreichisch-israelischen Geisel Tal Shoham. Während Shoham, wie ausführlich berichtet, Ende Februar freigelassen wurde, blieben Evyatar und Guy in den Tunnelsystemen unter Gaza zurück. 

Zitat Icon

Wir haben Ihre Aussagen zur Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest wahrgenommen. Wir sind überzeugt, dass jeder, der sich öffentlich zu diesem Konflikt äußert, auch bereit sein sollte, die Stimmen jener anzuhören, die persönlich davon betroffen sind.

Aus dem Brief an den Song-Contest-Sieger

Freundliche Einladung für ein Gespräch 
Kommende Woche statten die vier Geschwister der beiden Geiseln Wien einen Besuch ab, um einmal mehr auf die dramatische Situation ihrer Brüder öffentlich aufmerksam zu machen. Sie hatten natürlich die internationale Berichterstattung über die Aussagen des ESC-Siegers mitverfolgt und wollen ihren Wien-Besuch für ein Gespräch nutzen. In dem Brief, der auch der „Krone“ vorliegt, schlagen sie durchaus versöhnliche Töne an. Einer der Unterzeichner war selbst Überlebender des Massakers vom 7. Oktober 2023 auf dem Nova-Musikfestival. Ebenso wie Israels ESC-Teilnehmerin Yuval Raphael.

„Unsere Bitte ist kein Aufruf zu einer Debatte, sondern ein Angebot, der oft in oberflächlichen Parolen und wütenden Extremen geführten Diskussion eine menschliche und faktische Dimension hinzuzufügen“, heißt es in dem Schreiben an JJ.

Und weiter: „Wir glauben, dass jeder, der sich öffentlich mit solchen Themen beschäftigt, auch bereit sein sollte, den Stimmen jener zuzuhören, deren Leben dadurch zerstört wurde.“ Ob JJ alias Johannes Pietsch die Einladung annehmen wird, war zunächst noch völlig unklar. 

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