Ein syrisches Ehepaar mit elf Kindern erhält mehr als 9000 Euro pro Monat an Mindestsicherung und anderen Sozialleistungen in Wien. Eine Summe, von der viele arbeitende Menschen nur träumen können. Dementsprechend heftig fallen die Reaktionen darauf aus.
krone.at-User „Fass“ rechnet etwa vor: „Das sind 108.000 Euro pro Jahr! Das verdienen sehr viele Familienväter nicht einmal in drei Jahren. Trotz Vollzeitjob.“ „Albertoni“ sieht den Fehler im System: „Den Migranten ist beinahe kein Vorwurf zu machen, jedoch unserer Regierung, welche dieses Desaster zulassen und dadurch (scheinbar) auch befürworten
und an dieser Unglaublichkeit hauptverantwortlich sind, oder?“
„Das treibt immer mehr Wähler zur FPÖ“
„Angel 2“ wiederum spricht die politischen Auswirkungen an: „Das treibt immer mehr Wähler zur FPÖ!“ Diese hält mit ihrer Meinung auch nicht hinterm Berg. Wien FPÖ-Chef Dominik Nepp verweist auf den im Vorjahr aufgedeckten Fall einer syrischen Großfamilie, die monatlich 4600 Euro an Mindestsicherung kassiert hatte: „Das sind keine Einzelfälle, sondern ein System: SPÖ-Ludwig hat Wien zu einem Paradies für arbeits- und integrationsunwillige Asylanten gemacht, während bei den österreichischen Staatsbürgern brutalst abkassiert wird.“
Nepp bekräftigt zudem seine Forderung, dass Sozialleistungen wie die Mindestsicherung nur mehr an österreichische Staatsbürger ausgezahlt werden dürfen.
Einheitliche Gesetze
Der designierte Klubobmann der Wiener ÖVP, Harald Zierfuß, wiederum will, dass die Stadt Wien die Leistungen der Mindestsicherung an die bundesgesetzlichen Vorgaben anpasst. „Während viele momentan den Gürtel enger schnallen müssen, erleben wir auf der anderen Seite eine wachsende Belastung unseres Sozialsystems – vor allem auch durch Leistungen an Personen, die nie ins System eingezahlt haben. Das ist weder gerecht noch nachhaltig“, so Zierfuß weiter.
Über zwei Drittel der Mindestsicherungsbezieher leben in Wien. Ein Großteil davon sind Asylberechtigste und subsidiär Schutzberechtigte. „Wien zahlt hier auch rechtswidrig mehr aus als die Nachbarbundesländer“, kritisiert ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec. Das koste nicht nur Geld, sondern verschärfe die Anreize, nicht arbeiten zu gehen.
Enttäuschend und unfair
Vor allem aber ist es eins: Unfair, der arbeitenden Bevölkerung gegenüber. Da sind sich die „Krone“-Leser einig. „Istnett“ schreibt: „Unsereiner muss für ab 1600,00 Euro netto 38,5 Stunden arbeiten. Die bekommen fürs Nichtstun viel mehr.“ „Nero“ sagt: „Mir fehlen da einfach die Worte. Das ist wie ein Tritt in die Weichteile für jeden der Arbeiten geht. Enttäuschend trifft es vielleicht noch am ehesten.“
Bei vielen Lesern richtet sich die Wut jedoch nicht an die Großfamilie selbst. Schließlich würden auch österreichische Familien diese Leistungen ausbezahlt bekommen, sofern diese elf Kinder hätten. „eusebia“ merkt an, dass auch zu niedrige Löhne einen Teil zu der Problematik beitragen. Kaum eine Familie verdient, selbst mit zwei Vollzeitanstellungen, 9000 Euro netto im Monat. Damit kommt es, unabhängig vom Anstellungsverhältnis der Eltern, automatisch zu hohen Transferleistungen.
„Das Sozialsystem muss grundlegend reformiert werden. Ich mag nicht mehr für sowas zahlen.“ so „Endmayago“, der damit wohl einem Großteil der Leser aus der Seele spricht.
Für Wien ein „Randphänomen“
Für die Stadt Wien sind solche Großfamilien – wie bereits am Freitag gegenüber der „Krone“ erklärt wurde – ein „Randphänomen“. „Der überwiegende Großteil der Familien in der Mindestsicherung sind Familien mit einem Kind oder zwei Kindern, die in Summe 58,1 Prozent der Familien in der Mindestsicherung ausmachen“, hieß es aus dem Büro des zuständigen Stadtrats Peter Hacker (SPÖ).
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.