Ronivaldo hat es den einstigen Kritikern gezeigt. Vormals als reiner Zweitliga-Torjäger abgestempelt, darf der 36-Jährige von Blau-Weiß Linz seit Samstag den Torschützenpokal der Fußball-Bundesliga bei sich zu Hause ausstellen. 14 Tore schoss der gebürtige Brasilianer in dieser Saison, am nächsten kam ihm Salzburgs Nene Dorgeles mit 13 Treffern. „Viele Leute haben gesagt, ich kann nicht Bundesliga spielen“, erinnerte sich Ronivaldo am Samstag nach dem 2:2 der Linzer in Wien.
Ausgerechnet an jener Stätte, die ihm einst kein Glück brachte, konnte „Roni“ den Goldenen Pokal des besten Torschützen entgegennehmen. Von 2015 bis 2017 stand er bei der Wiener Austria unter Vertrag, ein Einsatz bei den Profis war ihm ob langwieriger Verletzungen keiner vergönnt. „Das waren dunkle Jahre. Aber Gott hat einen Plan für jeden“, erinnerte er sich. Der weitere Karriereverlauf war unklar. Bei den Zweitligisten Austria Lustenau, Wacker Innsbruck und nun Blau-Weiß sollte der mittlerweile eingebürgerte Ronivaldo seinen Torriecher wiederfinden. Mit den Linzern gelang ihm der Aufstieg.
Gesundheit als Schlüssel zum Erfolg
„Wenn ich gesund bin, ist alles möglich“, sagte er nun. Die goldene Trophäe soll daheim einen guten Platz bekommen. Und dann wäre noch das ÖFB-Team, für das Ronivaldo spielberechtigt wäre. Treffsichere Stürmer sind bei Österreichs Auswahl bekanntlich gefragt. Ronivaldo quittierte solche Überlegungen mit einem Lächeln. „Wenn ich weiter gesund bleibe“, meinte er noch einmal, „ist alles möglich“.
In Linz hat Ronivaldo noch einen bis 2027 laufenden Vertrag. Dann wird der nahe Recife aufgewachsene Angreifer 38 Jahre alt sein. Trainer Gerald Scheiblehner schwärmt von der Effizienz seines Schützlings. Ronivaldo mache aus wenig sehr viel. „Er wurde jahrelang warum auch immer übersehen. Ihm wurde die Bundesliga nie zugetraut. Dass er hier den Pokal überreicht bekommt, ist eine besondere Geschichte für ihn.“
Übrigens: Noch nie zuvor ging diese Auszeichnung an einen gebürtigen Brasilianer und noch nie war ein Spieler so alt.
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