„Krone“-Gastkommentar

Falsche Sicherheit

Christian Baha ist Börsenexperte und gründete 1993 den ersten Börsen-Terminal Österreichs, der Daten in Echtzeit liefert. 1996 etablierte er den weltweit ersten Hedge-Fonds für Privatanleger. Baha verfolgte stets die Vision, Fonds für Vermögende auch kleineren Anlegern zugänglich zu machen.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Als Regisseur James Cameron Anfang der 1980er-Jahre die künstliche Intelligenz „Skynet“ erfand, wirkte das noch wie völlige Science-Fiction. Doch dank der eindrucksvollen Story eines Waffensystems, das die Menschheit als Bedrohung identifiziert und angreift, wurde sein „Terminator“ einer der einflussreichsten Filme der Geschichte – und unser Arnie zum Superstar.

Science-Fiction von damals ist heute technologische Realität. Neueste Technik findet zuerst in der Waffentechnologie Anwendung. Kampfjets, Abwehr- und Angriffsraketen sowie Drohnen sind Präzisionsmaschinen mit enormer Rechenleistung. Sie sind Datensammler, die alles aufzeichnen und auf den Servern ihrer Hersteller speichern. Regelmäßige Updates funktionieren fast immer über den Fernzugriff des Herstellers.

Das Patriot-PAC-3-System zählt mit rund einer Milliarde Euro Anschaffungskosten nicht nur zu den teuersten Luftabwehrraketen der Welt, sondern auch zu den leistungsstärksten. Deshalb soll es für Sky Shield eingesetzt werden. Standard ist jedoch, dass die USA dabei die volle Kontrolle über zentrale Software, Verschlüsselungstechnologie und elektronische Steuerung behalten. Technisch ist es möglich, die Raketen aus der Ferne abzuschalten (Kill Switch) – oder auch die Steuerung zu übernehmen.

De facto gibt es keine Garantie, dass mit diesen Waffen nicht sogar das Land, das sie gekauft hat, angegriffen werden kann. Warum also will Österreich da mitmachen und Milliarden investieren, die es gar nicht hat?