380-Euro-Notebook

Viel Laptop fürs Geld: Toshibas C50D im Test

Elektronik
01.09.2013 09:00
Wenn das Börserl nicht allzu prall gefüllt ist, zum Schulstart aber trotzdem ein neuer Computer her muss, stellt sich schnell die Frage: Wie viel Laptop darf man von einem Gerät der untersten Preisklasse erwarten? Wir haben es uns am Beispiel des Toshiba Satellite C50-A-10E angesehen und uns in Produktkategorien vorgewagt, in denen selten zuvor ein Tester gewesen ist.

Dass ein Gerät dieser Preisklasse kein Leistungsmonster sein kann, ist klar. Tatsächlich waren wir von der Leistungsfähigkeit der verbauten Komponenten positiv überrascht. Als Prozessor kommt im C50D-A-10E ein A4-5000 von AMD zum Einsatz. Es gibt auch ein günstigeres C50-Modell mit schwächerer CPU und teurere Modelle mit Intel-Prozessor, in der 380-Euro-Ausführung bietet das AMD-Herzstück mit seinen vier je 1,5 Gigahertz schnellen Rechenkernen jedoch passable Leistung – zumindest für den Durchschnitts-User.

AMD-CPU deklassiert Atom, unterliegt aber Core i3
Die AMD-APU hat den Vorteil, über die in den Prozessor integrierte Radeon-HD-8330-Grafikeinheit auch eine gewisse 3D-Performance zu bieten. Die Onboard-Grafik nutzt bis zu zwei Gigabyte des insgesamt vier Gigabyte großen Arbeitsspeichers und trägt dafür Sorge, dass das Gerät problemlos Full-HD-Videos abspielt und auch mit dem einen oder anderen anspruchslosen Spiel klarkommt.

Leistungsmäßig spielt der AMD-Chip zwischen Intels Core i3 und der schwachbrüstigen Atom-CPU. Gegenüber dem Atom ist die AMD-Lösung etwa doppelt so schnell, der Core i3 wiederum hängt den AMD-Chip in Benchmarks deutlich ab.

Festplatte groß, aber langsam – RAM erweiterbar
Die 500 Gigabyte große Festplatte im Satellite C50D bietet ausreichend Platz für Dokumente, Bilder und Videos. Weil sie nur mit 5.400 Umdrehungen arbeitet und keine SSD an Bord ist, kann es beim Systemstart und bei Programmstarts zu etwas längeren Wartezeiten kommen, im Normalbetrieb ist das System aber ausreichend schnell.

Erfreulich: Einer der beiden Arbeitsspeicher-Steckplätze ist frei, eine Speichererweiterung auf acht Gigabyte bei Bedarf also problemlos möglich. Ein optisches Laufwerk ist ebenfalls an Bord. Es liest und brennt alles bis auf Blu-ray-Discs, reicht also für fast alle Szenarien.

Alle Anschlüsse da, die man im Alltag braucht
Auch bei den Anschlüssen gibt's wenig zu meckern. Das Notebook verfügt über insgesamt drei USB-Anschlüsse – einmal USB 3.0 und zweimal USB 2.0. Für kabelgebundene Netzwerke gibt's einen Ethernet-Port, an Monitore und Fernseher wird der Laptop über VGA oder HDMI angeschlossen. Kopfhörer- und Mikrofonsteckplatz sind ebenso vorhanden wie ein Kartenleser.

Im Deckel verbergen sich eine 720p-Webcam für Videotelefonie und ein Mikrofon, wobei man sich von der Webcam nicht zu viel erwarten sollte. Für gelegentliche Videoanrufe reicht sie aber. Kabellos verbindet sich der Laptop nur über aktuelles N-WLAN mit anderen Geräten, Bluetooth müsste man nachrüsten.

Zweckmäßiger Bildschirm ohne Touch-Funktion
Der Bildschirm des Satellite C50D liefert eine Auflösung von 1.366 mal 768 Bildpunkten und spielt damit auf dem Niveau teils weit teurerer Notebooks. Ein Full-HD-Display kann man in dieser Preisklasse ohnedies nicht erwarten.

Das spiegelnde 15,6-Zoll-LCD-Display kommt mit stromsparender LED-Hintergrundbeleuchtung und bietet brauchbare Betrachtungswinkel. Ganz so gut wie bei teureren Konkurrenzgeräten mit IPS-Display ist das Bild zwar nicht, für den Alltagsgebrauch reicht es aber absolut aus.

Was die Ausstattung angeht, bringt der Billiglaptop also – mit ein paar kleinen Abstrichen wie dem fehlenden Bluetooth – alles mit, was es zum vernünftigen Arbeiten braucht. Ein Touchscreen fehlt, das Touchpad versteht aber immerhin Multi-Touch-Gesten. Beim Arbeiten mit Windows 8, das in der 64-Bit-Version vorinstalliert ist, ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Mittelprächtige Verarbeitung, passable Laufzeit
Abstriche muss der Käufer eines Satellite C50D unterdessen bei der Verarbeitung hinnehmen. Das aus schwarzem Plastik mit griffiger Struktur gefertigte Gerät ist vor allem eines: zweckmäßig. Alu-Designelemente wie bei teureren Toshiba-Notebooks gibt es nicht, und auch die Verarbeitungsqualität spielt auf eher niedrigem Niveau.

Besonders solide wirkt das Gehäuse des C50D nicht, was zum Teil der Materialwahl, zum Teil aber auch den etwas größeren Spaltmaßen geschuldet ist. Stellenweise gibt das Gehäuse bei sanftem Druck etwas nach. Wer den Laptop primär zu Hause nutzt, wird sich daran kaum stören, beim Transport sorgt das nachgiebige Gehäuse aber für ein mulmiges Gefühl.

Dafür passt die Akkulaufzeit. Laut Toshiba hält der C50D in der getesteten Konfiguration sechs Stunden mit einer Akkuladung durch. Ein Wert, den wir im Test nicht ganz erreicht haben. Beim Surfen und YouTube-Schauen bei hoher Displayhelligkeit verlangte das Test-Notebook nach etwas unter fünf Stunden nach Strom. Ein respektabler Wert, zumal das C50D mit einem Gewicht von 2,3 Kilo ohnehin nicht für das ultramobile Arbeiten konzipiert ist.

Gerüstet für Office, Web und Multimedia
Kommen wir zur wichtigsten Frage bei einem Laptop dieser Preisklasse: Was kann man damit tun – und was nicht? Zum Internetsurfen und für Office-Arbeiten reicht er völlig, wer häufig mit Excel arbeitet, wird sich über den separaten Nummernblock des 15,6-Zöllers freuen. Tatsächlich kommt das Gerät aber nicht nur mit anspruchslosen Office-Aufgaben, sondern auch mit Multimedia recht gut zurecht.

Dem im Vergleich zur Atom-Konkurrenz starken AMD-Chip ist es geschuldet, dass der Laptop Full-HD-Videos über HDMI anstandslos und ohne Ruckeln oder Stocken inklusive Ton an ein TV-Gerät überträgt. Für Videoschnitt ist er zu langsam, gelegentliche Bildbearbeitung ist kein Problem. Wer häufig Fotos bearbeitet, wird sich aber ein besseres Display mit höherer Auflösung wünschen.

Für Spieler und Grafiker zu schwach
3D-Spiele bringen das Einsteigergerät dann aber doch recht schnell ins Schwitzen. Anspruchslose ältere Games wie "World of Warcraft" laufen zwar auf dem A4-Prozessor, allerdings nicht in hoher Grafikqualität. Und aktuelle Games bringen die CPU dann endgültig an ihre Grenzen.

Shooter sind kaum in spielbaren Bildwiederholraten zum Laufen zu bekommen, bei weniger anspruchsvoller Kost kann bei reduziertem Detailgrad in verringerter Auflösung gespielt werden. Ein Genuss ist das so aber nicht.

Preis-Leistungsverhältnis sehr fair
Dafür kostet das Gerät aber eben auch nur 380 Euro. Und angesichts dieses Preises ist der Toshiba Satellite C50D ein gar nicht so unattraktives Angebot für alle, die keine allzu hohen Anforderungen an einen Rechner stellen und einfach einen brauchbaren PC zum fairen Preis suchen.

Internetsurfen, YouTube schauen, HD-Videos ansehen, Hausaufgaben und Briefe tippen – das alles ist mit Geräten dieser Preisklasse kein Problem. Leistungshungrige Spieler und Grafiker werden hingegen erst mit teureren Geräten glücklich.

Fazit: Gut für Gelegenheitsnutzer, aber nichts für Profis
Wenn das Wort "zweckmäßig" auf irgendeinen aktuellen Laptop passt, dann auf den Toshiba C50D-A-10E. Das Gerät kann vieles, allerdings nichts überragend. Die Rechenleistung ist gering, aber ausreichend. Das Display ist durchschnittlich. Die Festplatte: groß, aber eher lahm. Und die Verarbeitungsqualität ist mittelprächtig.

Dafür ist der Preis für einen vollwertigen PC fair. Wer nur ein Arbeits- und Surfgerät sucht und den PC nicht intensiv nutzt, bekommt mit dem C50D ein seinen Bedürfnissen entsprechendes Gerät inklusive Windows 8 für weniger als 400 Euro. Gelegenheitsnutzer, Senioren und Kinder, die keinen Wert auf 3D-Games legen, kommen so günstig auf ihre Kosten. Für Poweruser ist dieser Rechner aber nichts.

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