S, RS und R8

So sportlich ist die Spaßpalette von Audi

Motor
22.08.2013 15:33
Nach dem Vormittag hätte ich mit dem Audi R8 nicht aufgehalten werden wollen. Audi hatte zum großen Sportwagen-Testfahren ins Driving Camp Pachfurth eingeladen und einen Großteil der S-, RS- und R-Palette dabei. Mit bis zu 560 PS brannten die Boliden ihre Gummis in den Asphalt.
(Bild: kmm)

Vom Audi S3 mit 300 PS über den neuen, 560 PS starken RS6 Avant bis hin zum R8 Spyder V10 mit 525 PS ist die sportliche Palette der Ingolstädter durchaus beachtlich. Allen gemeinsam ist der serienmäßige Allradantrieb, der für Traktion und Sicherheit sorgt – und der Fahrspaß, den sie alle bieten. Jeder auf seine Weise.

Das fängt schon beim Kleinsten an, denn schon der S3 fährt sich großartig, schiebt mit 300 PS ordentlich an und reizt die Flimmerhärchen in den Ohren ebenso wie die Nackenhärchen mit seinem bissigen Sound, der im Innenraum viel deutlicher zu hören ist als von außen. Mit 46.550 Euro markiert der 1.395 kg wiegende Kompaktwagen den Einstieg in Audis Performance-Welt, sein 0-100-Sprintwert kann sich mit 5,2 Sekunden sehen lassen. Lustig war der Umstieg vom R8 auf den S3, ich bin mir vorgekommen wie am Hochsitz.

Ja, der R8. Schon die relativ brave Fahrt vom Flughafen zum Testgelände war ein Genuss. Das Dach offen, die Sonne im Gesicht und den V10-Sound ungefiltert in die Ohren – der Spyder war sicher das Highlight des Tages, spielt mit weit über 200.000 Euro aber auch in einer eigenen Liga. Auf der Handlingstrecke glänzte er mit Handlichkeit und vor allem mit seinen effektiven Bremsen. Das Dach blieb dabei allerdings zu, damit die Funk-Anweisungen der Streckenaufsicht nicht im Winde verwehen.

Nochmals 35 PS mehr leistet der Audi RS6 Avant. Wahnsinn, wie die gut 1,9 Tonnen Leergewicht in Vortrieb übergehen. Dynamisch ist er dem 200 kg leichteren R8 V10 gnadenlos unterlegen, auch wenn er beim Stammtischsprint mit 3,9 Sekunden nur eine Zehntelsekunde auf ihn verliert. Mit 565 bis 1.680 Liter Kofferraumvolumen kommt der Großeinkauf aber mit nur einer Fahrt nach Hause. In den R8 mit seinen 100 Litern passen immerhin Rasierzeug und eine Kreditkarte. Beeindruckend ist der Normverbrauch des V8-Motors, der über Zylinderabschaltung verfügt: 9,8 l/100 km. Der RS6 war mit einem Preisschild über 176.000 Euro inklusive Extras unterwegs, Einstiegspreis ist 132.000 Euro.

Richtig geschmeidig fühlt sich der RS4 Avant an, und mit 450 PS schafft er den 0-auf-100-Sprint in 4,7 Sekunden. Dennoch wiegt er immerhin 1,8 Tonnen, wenn die 490/1.430 Liter Kofferraumvolumen unangetastet bleiben.

Als Spaßbolzen mit dabei war ein TT RS. Der bringt mit 69.000 Euro Grundpreis (83.000 Euro Testwagenpreis) einen ziemlich guten Fahrspaß-pro-Euro-Koeffizienten. 0-100=4,3, bis zu 280 km/h schnell, obwohl er "nur" 340 PS hat. Aber die haben nur 1.450 kg zu schleppen.

Der muss doch auch quer gehen!
Erstaunlicherweise gab es beim "Audi High Performance"-Fahrtag neben der Handlingstrecke eine zweite Station: die bewässerte Kreisbahn inklusive einem Halbkreis mit Rutschbelag, also eine Anlage, die das Drifterherz höher schlagen lässt. Doch driften ist mit den Audis ein frommer Wunsch, denn der quattro-Antrieb ist dermaßen auf Sicherheit getrimmt, dass es selbst mit Gewalt kaum geht. Und genau das wollten die Herrschaften zeigen, denn der Normalautofahrer, der sich ein Fahrzeug mit Allradantrieb kauft, geht damit nicht querfahren, denkt man sich bei Audi. Deshalb lässt sich auch selbst bei den S-Modellen das ESP nicht komplett deaktivieren.

Wer das will, muss zu einem RS greifen. Auf der Kreisbahn war das RS5-Cabrio als einziger Vertreter dieser Gilde im Einsatz und wurde von den anwesenden Journalisten entsprechend hart und ausdauernd rangenommen. Runde um Runde am Drehzahlbegrenzer im ersten Gang, man hat's nicht leicht als Sportwagen. In seltenen Momenten gab es nette Slides zu sehen, echte, stabile Drifts brachte niemand zusammen, auch ohne ESP. Alles Philosphiesache.

Vielleicht hätten wir es mit den Fahrzeugen probieren sollen, die die ganze Zeit auf der Handlingstrecke unterwegs waren – deren Reifenprofil war teils nicht mehr straßentauglich. Aber solange nicht mehr auf der Strecke bleibt als Reifengummi, ist alles in Ordnung.

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(Bild: kmm)



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