Nach Tagen des Rekordrauschs ist die Gold-Euphorie abrupt verflogen: Der Preis für das Edelmetall ist am Dienstag um ganze 6,3 Prozent eingebrochen – der stärkste Tagesverlust seit April 2013. Noch am Vortag hatte Gold mit 4357 US-Dollar (3756 Euro) je Feinunze (31,1 Gramm) ein neues Allzeithoch erreicht, bevor der Kurs auf 4168 Dollar (3593 Euro) zurückfiel.
Auch Silber traf es hart: Das Schwestermetall rutschte um bis zu 8,7 Prozent ab – der stärkste Rückgang seit 2021. Der Preis fiel damit erstmals seit Tagen wieder unter die Marke von 50 Dollar.
Schuld ist wohl der Dollar
Laut den Analysten des Handelshauses Activtrades stehen hinter dem plötzlichen Einbruch vor allem Kursgewinne des US-Dollars. Wird der Dollar stärker, verteuert sich das in Dollar gehandelte Gold für Käufer in anderen Währungsräumen – die Nachfrage sinkt. Hinzu kamen positive Signale aus Washington: US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, beim geplanten Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping in Südkorea auf eine Einigung im Handelskonflikt hinzuarbeiten.
Kurssturz oder erholt sich Preis wieder?
Trotz des Rückschlags sehen Experten keine nachhaltige Trendwende. „Der Weg des geringsten Widerstands scheint weiterhin nach oben zu führen“, heißt es bei Activtrades. Händler würden Rückgänge weiterhin als Kaufgelegenheit betrachten.
Der Goldpreis war in den vergangenen Monaten durch geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und eine teilweise Schließung von US-Regierungsbehörden angetrieben worden.
Anstieg seit Jahresbeginn immer noch gigantisch
Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg trotz des aktuellen Einbruchs immer noch über 60 Prozent – laut Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht wäre das „der stärkste Jahresanstieg seit 1979“. Auch religiöse Feiertage in Indien, einem der weltweit größten Goldmärkte, hatten zuletzt die Nachfrage nach physischem Gold zusätzlich gestützt – bis der Glanz des Edelmetalls nun vorerst matt wurde.
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