Phobien bei Kindern

Wie Sie Ihrem Kind bei Angstzuständen helfen

Leben
09.08.2013 10:52
Angst ist bei vielen Kindern in der einen oder anderen Form ein Thema. Manchmal handelt es sich um konkrete, manchmal um diffuse oder unbestimmte Ängste. Eltern sollten in jedem Fall versuchen, ihrem Kind die Angst zu nehmen, damit sich diese nicht verstärkt und sogar im Erwachsenenalter noch negativen Einfluss hat.

Trennungsangst
Trennungsängste sind in jener Phase normal, in denen das Kind das erste Mal von seinen Eltern getrennt wird – auch wenn dies vielleicht nur für einige wenige Stunden ist. Die klassische Situation ist der Kindergartenstart, der dementsprechend bei vielen Kindern von Tränen oder Wut begleitet wird. Auch bei Schulbeginn ist die Trennungsangst nicht ungewöhnlich. In beiden Situationen legt sie sich aber meist nach wenigen Wochen von selbst. Besteht die Angst länger als zwei Monate, sollten Sie über professionelle Hilfe nachdenken.

Trennungsangst taucht aber auch in Form von Heimweh auf, wenn Kinder das erste Mal auswärts übernachten oder bei Dunkelheit abends noch alleine zu Hause sind. Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie zugesagte Uhrzeiten einhalten und es nicht warten lassen. Und wenn das Kind woanders übernachtet, lassen Sie Ihr Handy eingeschaltet und erlauben Sie ihm, Sie anzurufen, wann auch immer ihm danach ist. So erzeugen Sie ein Sicherheitsgefühl.

Nachtangst
Im Vorschul- und teilweise Volksschulalter haben Kinder manchmal sehr heftige Albträume, die zu einer regelrechten Nachtangst führen können. Die Kinder schrecken hoch, sehen böse Geister, Einbrecher und allerlei finstere Gestalten und können nicht mehr einschlafen. Das kann so weit führen, dass sie Angst vor dem Einschlafen entwickeln. Sie können Ihrem Kind die Angst nehmen, indem Sie für eine ruhige und geborgene Atmosphäre beim Einschlafen sorgen. Auch hilft es, ein kleines, schummriges Gute-Nacht-Licht im Zimmer zu haben oder einfach die Tür einen Spalt breit offen zu lassen, bis das Kind eingeschlafen ist. Gegenstände, die unheimliche Schatten werfen könnten, oder wallende Vorhänge sollten Sie entfernen.

Angst vor Spinnen und Insekten
Manche Kinder entwickeln Angst vor Spinnen und anderen Krabbeltierchen. Manchmal ist diese Angst darin begründet, dass das Kind in sehr reinlichen Verhältnissen aufgewachsen ist und kaum Bezug zur Natur hat. Erklären Sie Ihrem Kind, dass diese Tiere nichts Böses tun und im Garten draußen sehr nützlich sind. Zeigen Sie ihm, wie man die Tiere mit einem Joghurtbecher einfängt und wieder freilässt. Versuchen Sie, durch eigenes Verhalten ein Vorbild zu sein.

Angst vor Selbstständigkeit
Manche Kinder haben Angst, etwas ohne die Eltern zu machen: alleine zu einem Spielgerät gehen, alleine eine Kleinigkeit einkaufen gehen, alleine nach Hause gehen. Zeigen Sie Verständnis dafür, aber bringen Sie Ihr Kind auch dazu, sich dieser Angst zu stellen und sie schrittweise zu überwinden. Zum Beispiel, indem Sie beim ersten Einkaufen noch danebenstehen, dann nur mehr irgendwo im Geschäft sind, dann vor dem Geschäft warten und es dann alleine hinschicken.

Angst vor Krankheiten
Manchmal, wenn Kinder schon sehr früh einen schmerzhaften Verlust erleiden oder schwere Krankheiten im Familienkreis miterleben, entwickeln sie selbst panische Angst vor dem Krankwerden oder Ängste, die Eltern zu verlieren. Die Kinder sind dann sehr traurig, müde, teilweise aggressiv und hypochondrisch. Versuchen Sie, Ihrem Kind Optimismus und Lebensfreude zu vermitteln. Bleibt die Angst über einen längeren Zeitraum, ist psychologische Hilfe zu überlegen. Auch Angst vor Blut oder vor dem Kinderarzt taucht immer wieder auf, ist meist aber die Folge eines aktuellen Erlebnisses und verschwindet in der Regel wieder.

Angst vor Wasser
Manchmal, wenn Kinder nach einer Risikoschwangerschaft oder Geburt mit Komplikationen auf die Welt kommen, entwickeln sie unter anderem Angst vor Wasser. Sie müssen in dieser Situation Geduld haben und das Kind ganz langsam und ohne Zwang an das Element gewöhnen.

Schulangst
Wenn Ihr Kind plötzlich Angst vor der Schule entwickelt, hat dies meist einen Grund: Vielleicht ist es von den Lerninhalten überfordert – dann sollten Sie mit ihm gemeinsam eine Zeitlang lernen und es beruhigen, speziell vor Prüfungen. Manchmal wird es aber auch von Mitschülern gemobbt. Sprechen Sie Ihr Kind vorsichtig darauf an. Bessert sich die Situation nicht, sollten Sie mit dem Klassenlehrer Kontakt aufnehmen. Manchmal hilft nur ein Klassen- oder sogar Schulwechsel, um die Situation zu verbessern. Sie sollten Ihrem Kind in dieser Zeit viel Liebe und Geborgenheit sowie Verständnis entgegenbringen, damit es weiß, dass es einen sicheren Hafen gibt. Auch der Kontakt zu anderen Gleichaltrigen sollte hergestellt werden, damit es lernt, dass nicht alle Welt gegen es ist und ihm Böses will.

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(Bild: kmm)



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