Ein besonders herzloser Fall von Tierquälerei zeigt erneut auf, dass die private Haltung von exotischen Tieren oft unterschätzt wird. Denn dem Besitzer eines Edelpapageis wurde offenbar alles zu viel und er stellte seinen „Liebling“ einfach samt Käfig in den Müllraum.
Dass sie ihrem Halter nur noch eine Last war, die es schnell und diskret loszuwerden galt, ist eigentlich eine Chance auf eine bessere Zukunft für die zwei Jahre alte Papageien-Dame. Denn allein die Optik und der Zustand, in dem sie achtlos wie Müll vor die Tür gesetzt wurde, sprechen Bände.
Allem Anschein nach musste der Vogel auch sein Dasein in dem Käfig fristen, in dem er in einem Müllraum in Hietzing gefunden wurde. Dass dieses „Draht-Verlies“ so ganz und gar nicht einer artgerechten Unterbringung entspricht, sehen sogar Laien auf den ersten Blick.
Fast kein Federkleid mehr
Auf der VetMed Uni in Wien ist man nun rührend um das geschundene Findelkind bemüht, und hat ihm mittlerweile den Namen „Malou“ gegeben. Vorsichtig schiebt Tierärztin Fiona Fröhlich die Wärmelampe zur Seite und öffnet die Quarantäne-Voliere. „Wir untersuchen, ob das fehlende Federkleid medizinische Gründe hat, oder ob sich das Tier das selbst zugefügt hat. Diese Tiere sind sehr intelligent und sensibel, und können sich bei Stress und falscher Haltung selbst die Federn ausrupfen“, so die freundliche Ärztin.
Ein Tier auszusetzen, ist eine Straftat und wird mit hohen Geldbußen bestraft. Nachdem die Papageien-Dame einen Ring am Fuß trägt, konnte bereits ihre Herkunft aus einer oberösterreichischen Zucht nachvollzogen werden. Der weitere Weg zum Käufer ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen.
Exotische Wildtiere wie Papageien gehören zu den Tieren, die besondere Ansprüche an die Haltung stellen! Um diesen Tieren ein tiergerechtes Leben zu bieten, braucht es viel Wissen, Zeit, Geduld und natürlich auch die erforderliche Ausstattung.
Laut Informationen der „Krone“ wurde der Vogel gemeinsam mit einem anderen Exemplar verkauft, denn das alleinige Halten dieser Tiere ist ebenfalls verboten. Wo das Partner-Tier ist, soll nun ebenfalls geklärt werden. Klar ist in jedem Fall: Falls der Tierhalter ausgeforscht werden kann, hat er sich für eine Reihe von Taten zu verantworten.
„Ich hoffe sehr, dass hier jemand zur Rechenschaft gezogen werden kann. Dieser traurige Fall zeigt erneut auf, wie schwierig und auch teuer die Haltung von exotischen Tieren ist. Sich auf diese Weise einem Haustier zu entledigen, zeigt von großer Verantwortungslosigkeit und muss Konsequenzen haben“, mahnt „Krone“-Tierecke Leiterin Maggie Entenfellner.
Danke an die „Freunde der Tierecke“
Die Tierecke wird sich dank der großzügigen Spenden ihrer Leser an einem Teil der Behandlungskosten für „Malou“ beteiligen. Erst nachdem alle medizinischen Details geklärt sind, wird entschieden auf welchem Platz der Schützling ein schönes Zuhause finden wird – wir werden weiter darüber berichten.
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