Millionen ergaunert

Riesen-Betrug mit Kreditkarten in den USA aufgedeckt

Elektronik
06.02.2013 10:13
Es ist der bislang größte Fall von Kreditkartenbetrug in der Geschichte der USA: 13 Männer im Alter zwischen 31 und 74 Jahren stehen unter Verdacht, sich mit einem Geflecht aus Scheinfirmen, Bankkonten in aller Welt und zahlreichen Komplizen mindestens 200 Millionen Dollar (147 Millionen Euro) ergaunert zu haben. Nach 18-monatigen Ermittlungen des FBI schnappte am Dienstag die Falle zu: Bei 13 Razzien in New Jersey, New York, Pennsylvania und Connecticut nahmen mehrere Hundert Beamte die Verdächtigen fest. Fünf weitere Männer sind ebenfalls angeklagt.

Einem Bericht des FBI zufolge sollen die Männer im Laufe der Monate mithilfe von über 1.800 Scheinadressen mehr als 7.000 falsche Identitäten erstellt haben, um über diese wiederum an Kreditkarten zu gelangen. Rund 25.000 Kreditkartenkonten dürften die Verdächtigen auf diese Art eröffnet haben. Doch damit nicht genug: Um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen, wurden die Banken über ein weitreichendes Geflecht von Scheinfirmen und Bankkonten mit falschen Informationen gefüttert, um ihren "Kunden" letztlich höhere Dispo-Kredite zu gewähren.

"Extravaganter Lebensstil" auf Pump
Mit den Kreditkarten gingen die Betrüger schließlich auf Einkaufstour und bauten so über Jahre immense Schulden auf - natürlich ohne die Absicht, sie jemals zurückzuzahlen. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem "extravaganten Lebensstil": Auf Pump kauften sich die Verdächtigen demnach Luxusautos, teure Kleidung und Unterhaltungselektronik. Zudem legten sie mehrere Millionen Dollar in Gold an. Was übrig blieb, verschoben sie nach Pakistan, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kanada, Rumänien, China und Japan, wie eine Auswertung der Geldflüsse von 169 Bankkonten ergab.

Verdächtigen drohen bis zu 30 Jahre Haft
Obwohl die Aufrechterhaltung des Scheinfirmengeflechts und das Fälschen der Identitäten selbst mehrere Millionen Dollar verschlang, gingen viele der Täter laut FBI in den vergangenen fünf Jahren keiner geregelten Arbeit nach. Offenbar wussten die Verdächtigen am Ende schon nicht mehr, wohin mit dem vielen Geld: Bei einem von ihnen wurden bei der Razzia am Dienstag 70.000 Dollar gefunden – mehr schlecht als recht versteckt im Küchenherd.

Im Falle einer Verurteilung wegen Kreditkartenbetrugs drohen den Männern nun Strafen von bis zu 30 Jahren Haft und einer Million Dollar Schadenersatz.

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