In Salzburg sorgten die starken Regenfälle in St. Gilgen am Sonntag dafür, dass sich eine 25 Meter breite Erdplatte löste und direkt in einen Bach abrutschte (Bild). Die Bewohner der umliegenden Häuser hatten Glück, die Mure verfehlte sie knapp.
Nicht besser sah es in Oberösterreich aus: In Kirchdorf donnerten Felsbrocken auf die Fahrbahn, dazu kamen noch unzählige überflutete Keller. Bäume, die durch einen Erdrutsch auf ein Hotel und eine Straße in Zell am See gerutscht waren, mussten zersägt und entfernt werden (weitere Bilder).
In Wolfsberg in Kärnten "fällte" ein tobender Föhnsturm direkt vor dem Rathaus einen mehr als 15 Meter hohen Christbaum. Der Vorfall ging noch glimpflich aus: Der zerstörte Baum fiel zwar direkt auf einen Wagen, an dessen Steuer eine 77-Jährige saß. Die Frau kam aber glücklicherweise mit dem Schrecken davon.
In Niederösterreich flutete der Dauerregen in der Ortschaft Amstetten Häuser und sogar ein Spital. Mit Spezialpumpen saugten die Feuerwehrmänner innerhalb weniger Stunden 3,6 Millionen Liter aus einem Rückhaltebecken.
"Dauerhafter, richtiger Hochwinter" nicht in Sicht
"Am stärksten war der Regen an der Nordseite der Alpen, vom Tiroler Unterland bis zur nördlichen Obersteiermark und zu den Voralpen von Oberösterreich und Niederösterreich. Hier gab es an vielen unserer Messstationen in nur 48 Stunden so viel Niederschlag wie im langjährigen Mittel im gesamten Jänner", erklärte Alexander Ohms von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Auch die Schneemengen im Hochgebirge sind beachtlich: So kamen in den Nordalpen oberhalb von 1.800 Metern Seehöhe verbreitet 50 bis 100 Zentimeter Neuschnee zusammen, vereinzelt sogar 150 Zentimeter. Da die Regenmengen aktuell nicht mehr so groß sind und die Schneefallgrenze auf 900 bis 400 Meter sinkt, sollte sich die Hochwassersituation langsam entspannen. Muren sind aber weiterhin möglich, da die Böden völlig durchnässt sind.
Der weitere Trend ist momentan noch sehr unsicher. Ohms: "In der kommenden Woche kühlt es zwar deutlich ab, und es kann bis in viele Täler schneien. Aber ein dauerhafter, richtiger Hochwinter ist vorerst nicht in Sicht."
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