Kritiker werden lauter

Biden zu US-Kandidatur: „Ich bleibe im Rennen!“

Ausland
05.07.2024 22:08

Joe Biden besteht nach dem TV-Debakel gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump darauf, im Präsidentschaftsrennen zu bleiben. „Ich bleibe im Rennen. Ich werde Donald Trump schlagen“, sagte der 81-jährige US-Präsident bei einem Wahlkampfauftritt.

Der Demokrat kämpft aktuell an allen Fronten, um seine Präsidentschaftskandidatur zu retten. In den vergangenen Tagen ist der Druck auf ihn deutlich gewachsen – sowohl einige Parteimitglieder als auch Großspender haben sich gegen ihn gestellt. Es ist offen, ob Biden diesem Druck langfristig standhalten kann.

Biden bezeichnet Trump als „größten Lügner“
„Wenn man am Boden liegt, steht man wieder auf“, sagte der Demokrat vor jubelnden Anhängern in Madison im US-Bundesstaat Wisconsin. Mit Blick auf seinen Kontrahenten Trump sagte Biden: „Ich kann es kaum erwarten, Leute, konzentrieren wir uns auf das, was wirklich wichtig ist, nämlich gegen den größten Lügner und die größte Bedrohung anzutreten.“

(Bild: AP/ The Associated Press)

Desaströser Auftritt im TV
Biden hatte vor einer Woche bei dem abendlichen Fernsehduell mit seinem republikanischen Herausforderer Donald Trump einen desaströsen Auftritt hingelegt, sich mehrfach versprochen und den Faden verloren. Nach dem Auftritt entbrannte in den USA eine Debatte darüber, ob Biden wirklich der richtige Kandidat der Demokraten für die Präsidentenwahl im November ist.

Der älteste Präsident in der US-Geschichte beharrt allerdings darauf, fit genug für eine weitere Amtszeit zu sein und zeigt sich unbeirrt. So deutlich und selbstbewusst wie bei seinem Auftritt in Wisconsin hatte er sich aber zuvor noch nicht geäußert.

Biden steht unter massiver Beobachtung
Der 81-Jährige steht unter intensiver Beobachtung – jeder Auftritt wird genau verfolgt. Biden tut sich bei Auftritten, bei denen er nicht vom Teleprompter ablesen kann, oft schwer. Er verhaspelt sich regelmäßig, verwechselt Namen und Orte. Das dürfte einer der Gründe sein, warum der Demokrat kaum TV-Interviews gibt.

Biden hat die Präsidentschaftskandidatur für seine Partei eigentlich sicher – offiziell soll er beim Parteitag der Demokraten in Chicago im August gekürt werden. Bei den Vorwahlen hat der US-Präsident die nötigen Delegiertenstimmen dafür gesammelt. Nennenswerte Konkurrenz hatte er im Vorwahlkampf nicht. Offen ist nun, ob er doch noch das Handtuch wirft.

Gruppe von Führungskräften will Biden-Rückzug
Unterdessen forderte eine Gruppe von US-Führungskräften Biden auf, seine Bewerbung für eine zweite Amtszeit aufzugeben. Wie die „Washington Post“ am Freitag berichtete, unterzeichneten 168 Mitglieder des Leadership Now Project ein entsprechendes Schreiben.

„Wir fordern Sie respektvoll auf, sich als Kandidat für die Wiederwahl zurückzuziehen, um unserer Demokratie und der Zukunft unserer Nation willen“, erklärten damit etwa Tom Florsheim, CEO der Weyco Group, der Milliardär Mike Novogratz sowie Christy Walton, die milliardenschwere Schwiegertochter des Walmart-Gründers. Eine Stellungnahme von Biden lag zunächst nicht vor.

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