Streit in Salzburg

Gerichtsprozess um drei Zwergesel erneut vertagt

Tierecke
30.11.2012 12:39
Der Rechtsstreit um drei Zwergesel am Bezirksgericht Salzburg ist am Freitag entgegen der ursprünglichen Absicht, die Verhandlung zu einem Abschluss zu bringen, erneut vertagt worden. Einen Termin für die nächste Runde gibt es noch nicht. Eine Frau aus dem Mühlviertel hat den Tiergnadenhof Gut Aiderbichl in Henndorf auf Herausgabe der Tiere geklagt. Die 57-Jährige sieht sich als die rechtmäßige Besitzerin, Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser denkt aber nicht daran, die Esel ziehen zu lassen.

Bei dem Verfahren geht es um die Frage, wem die Tiere gehören. Im September 2007 kaufte Eva G. zwei Zwergesel von einem Viehhändler frei. Weil sie für "Tina" und "Moritz" krankheitsbedingt nicht sorgen konnte, suchte sie für ihre beiden Schützlinge kurzfristig Asyl. Aufhauser erklärte sich damals bereit, die Tiere direkt vom Händler zu übernehmen. Auf Gut Aiderbichl kam kurz darauf auch Esel-Nachwuchs "Donna-Anna" zur Welt, das Trio entwickelte sich zu Publikumslieblingen. Doch seit drei Jahren fordert G. "ihre" Tiere zurück.

Der Prozess sollte eigentlich am Freitag zu einem Ende kommen, die Entscheidung wurde nun aber doch vertagt. "Im Zuge der heutigen Zeugeneinvernahmen haben sich neue Aspekte ergeben", so Gerichtssprecher Franz Mittermayr. "Auch die beiden Parteien sollen nun noch einmal einvernommen werden."

Esel waren laut Aufhauser ein Geschenk
"Die Frau hat uns die Esel damals geschenkt", betont Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser. "Wir sind weder ein Tierheim noch eine Tierpension. Wir sind ein Gnadenhof, wo die Tiere bis an ihr Lebensende bleiben." So sehr er den Wunsch der Frau verstehe, er habe keine Wahl: "Es widerspricht unseren Statuten, die Esel zurückzugeben. Wir sind kein Einstellbetrieb und können nicht nach Befindlichkeiten entscheiden."

"Es wäre unverantwortlich, die Esel auszuhändigen"
Zumal habe man in die Esel in den vergangen Jahren rund 30.000 Euro investiert. Ein Betrag, der auch den hohen Tierarztrechnungen für den chronisch kranken "Moritz" geschuldet sei. "Er hat eine Hautkrankheit, die man ständig behandeln muss. Es wäre unverantwortlich, Tiere auszuhändigen, die ständige Betreuung brauchen", sagte auch Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber. "Die Tiere waren noch nie bei ihr, sie kennt die Tiere nur wie andere Besucher auch."

Klägerin trägt die Beweislast
Trotzdem brachte G. im September 2011 Klage ein. Im Mühlviertel renovierte sie – laut ihrem Anwalt um 20.000 Euro - einen Stall, 5.500 Quadratmeter Wiese sollen den Tieren dort zur Verfügung stehen. "Ich habe die Esel ja nicht gekauft, um sie zu verschenken. Ich habe jemanden gesucht, der mir die Tiere vorübergehend abnimmt. Ich habe nie die Absicht gehabt, die Esel langfristig bei ihm unterzustellen." G. muss das als Klägerin beweisen, einen Abtretungsvertrag oder andere schriftliche Vereinbarung mit Aufhauser gibt es nicht.

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