Schmutzige Wäsche

Tipps für den giftfreien Kleiderkauf

Gesund
21.11.2012 11:24
Aufregung um eine Greenpeace-Untersuchung von Kleidung! In Markenkleidung führender Hersteller findet sich oftmals eine besorgniserregend hohe Konzentration von Nonylphenoletoxylaten (NPE), Phthalaten (Weichmachern) und anderen industriellen Chemikalien. Sie können das Hormonsystem schädigen, unfruchtbar machen und sich in der Nahrungskette anreichern.

Fortpflanzungsschädigende Weichmacher sind dabei in hoher Konzentration in bedruckten T-Shirts von namhaften Marken festgestellt worden. Untersucht wurden dabei Kleidungsstücke von so bekannten Modekonzernen wie Zara, Levi's, Tommy Hilfiger, Mango, Calvin Klein, Esprit oder Diesel, darunter auch in Österreich gekaufte Produkte.

Um die Schadstoff-Belastung zu vermeiden oder wenigstens zu verringern, kann man zum Glück einiges tun. Hier ein Überblick, wie du beim Kleiderkauf möglichst giftfrei davonkommst:

Was verrät mir das Etikett?
Bei Kleidungsstücken mit dem Hinweis "separat waschen" oder "vor dem Tragen waschen" haften die Farben laut Greenpeace schlecht und können deshalb von der Haut aufgenommen werden. Auch Hinweise wie "bügelfrei" oder knitterarm" sind demnach sichere Hinweise auf Chemikalien in der Kleidung. Jeans im "Used Look" sind mit Sandstrahlen bearbeitet - viele Fabrikarbeiter leiden durch den feinen Quarzstaub an Silikose, einer oft tödlichen Lungenkrankheit.

Wie erkenne ich Öko-Kleidung?
Öko-Kleidung wird aus Baumwolle, Leinen oder Hanf hergestellt, die ohne Einsatz von genmanipuliertem Saatgut, Pestiziden und Kunstdünger angebaut werden, oder aus Wolle aus ökologischer Tierhaltung gefertigt. Beim Färben oder Bleichen werden der Einsatz von Chemikalien und der Wasserverbrauch kontrolliert.

Welche Siegel gibt es?
Leider gibt es kein einheitliches gesetzlich geschütztes Zertifikat, sondern eine ganze Reihe von Siegeln. Sie sind in der Regel vertrauenswürdig, stehen aber für unterschiedliche Ansprüche:

  • Keinerlei Aussagen zu Anbau und Herstellungsbedingungen macht das weitverbreitete Siegel Öko-Tex Standard 100. Es bestätigt aber, dass die Kleider frei von Schadstoffen sind. Die Grenzwerte gehen laut Greenpeace aber nur geringfügig über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.
  • Die Siegel der großen Ketten wie C&A oder H&M garantieren die Verwendung von Biobaumwolle.
  • Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist laut Greenpeace das momentan anspruchsvollste Label für den Massenmarkt - neben Umweltfreundlichkeit im gesamten Produktionsprozess werden auch soziale Standards geprüft.
  • Die Naturtextil-Branche hat ein eigenes Siegel: IVN Best. Laut Greenpeace garantiert es das aktuell maximal umsetzbare Niveau an Textilökologie. So dürfen nur Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet werden, auch bei Knöpfen oder Reißverschlüssen gibt es strenge Auflagen.

Ist Öko-Kleidung nicht automatisch teurer?
Nicht unbedingt. Zwar stellen viele Firmen Öko-Mode her, die durchaus ihren Preis hat. Für Jeans und T-Shirts aus Bio-Baumwolle muss der Kunde aber nicht unbedingt mehr zahlen als für konventionelle Mode. Bei den großen Ketten gibt es Öko-Ware, bei denen gar keine Preisunterschiede mehr existieren. Sie sind aber nicht immer einfach zu finden, weil sie in der übrigen Kollektion versteckt sind.

Was kann ich noch tun?
Greenpeace appelliert an den Verbraucher zu prüfen, ob er jedes Kleidungsstück wirklich braucht. Kunden sollten qualitativ hochwertige Kleidung kaufen, die nicht schon nach einer Saison out ist: Ökologisch sind Stücke, die lange getragen werden. Aussortierte Kleidung kann verschenkt, getauscht, verkauft oder gespendet werden.

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