Mit der Verpflichtung von Jérôme Boateng hat sich der LASK ein Eigentor geschossen. Scharf mit dem Verein ins Gericht geht auch die Chefin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich, die nicht nur in dem Transfer „eine Verhöhnung jedes einzelnen Opfers“ sieht, sondern auch, dass der Fußball „ein Gewaltproblem hat“.
Dass der LASK den Skandal-Profi nach Linz holt, sorgt für großes Aufsehen, doch weniger aus sportlichen Sicht. Boateng soll nicht nur eine mediale Hetzkampagne gegen seine Ex-Partnerin Kasia Lenhardt aktiv unterstützt haben – die die junge Mutter letztlich in den Suizid trieb –, Misshandlungen der Mutter seiner beiden Kinder brachten ihm zwei Gerichtsverfahren ein, die jeweils mit der Verurteilung Boatengs endeten. Formale Verfahrensfehler führen nun zu einer Neuverhandlung am 14. Juni.
„Krone“: Frau Schuh, als Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ haben Sie täglich mit von Gewalt betroffenen Frauen zu tun. Sind die Diskussionen über die Verpflichtung von Jérôme Boateng beim LASK für Sie verständlich?
Eva Schuh: Ich finde die Diskussion gerechtfertigt. Gewalt ist im Fußball leider immer ein Thema, und eigentlich müsste der LASK damit sensibel umgehen. Es gibt die Verpflichtung, dass alle Sportvereine Schutzkonzepte haben. Das heißt, sie müssten sich eigentlich mit dem Thema schon intensiv auseinandergesetzt haben. Und das haben sie in diesem Fall offensichtlich nicht.
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