Erst vor kurzem wurden vier Terrorverdächtige, die wegen angeblichen Anschlagsplänen in Wien und Köln festgenommen worden waren, aus der Untersuchungshaft entlassen. Nun droht ihnen die Abschiebung. Das Quartett wurde in ein Polizeianhaltezentrum überstellt.
Das Ehepaar, ein Tadschike (28) und eine Türkin (27), hat laut deren Anwalt Andreas Schweitzer einen Abschiebebescheid bekommen, der nicht aufgeschoben werden kann. Zudem wurde ein unbefristetes Einreiseverbot erlassen. Begründet wird das mit einem „erheblichem Gefährdungsrisiko“, so würde der Mann weder den Rechtsstaat noch Gesetze akzeptieren. Es liege aber keine Anklage vor, sagte Schweitzer, der zugleich eine Beschwerde ankündigte.
Die beiden anderen Beschuldigten, ein in Deutschland gemeldeter Tadschike (30) und ein Mann aus Dagestan (40), haben ebenfalls Abschiebebescheide erhalten, und befinden sich bereits in Schubhaft. Die Rückkehr werde vorbereitet, hieß es am Freitagnachmittag.
Hauptverdächtiger sprach über Mord und Entführung
Die vier Beschuldigten waren mehrere Monate lang in Untersuchungshaft. Sie sollen Anschläge auf den Stephansdom in Wien und den Kölner Dom geplant haben (siehe Video oben). Vermutet wird, dass sie eine Terrorzelle der radikalislamistischen Gruppe „Islamischer Staat Khorasan“ (ISPK) gebildet haben. Insgesamt wird in diesem Fall gegen sieben Verdächtigte wegen terroristischer Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.
Der 30-jährige Hauptverdächtige sprach in Telefonaten auch über einen Raubüberfall, eine erpresserische Entführung und Mord gegen Entgelt. In Wien wurde er dabei beobachtet, wie er den Stephansdom untypisch filmte, auf Überwachungskameras überprüfte und das Gemäuer abklopfte. Der Mann wurde Ende des Jahres auf Basis eines Europäischen Haftbefehls festgenommen und an die Wiener Justiz ausgeliefert. Sollte gegen ihn Schubhaft verhängt werden, würde er vermutlich nach Deutschland abgeschoben werden.
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