Mit einem „Te Deum“ hat Österreichs katholische Kirche am Samstagabend im Herzen der Hauptstadt für den neuen Papst Leo XIV. gedankt.
Der frühere Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, erläuterte nach der Begrüßung zahlreicher Festgäste das Bekenntnis des Simon Petrus als Antwort auf Jesu Frage, wofür ihn seine Jünger halten. Dieses Bekenntnis zu Christus als dem Sohn des lebendigen Gottes sei der eigentliche „Fels“ (griech. „Petros“), auf den die Kirche gebaut sei. 267 Nachfolger des ersten Papstes in rund 2000 Jahren zeigten eine erstaunliche Kontinuität, erklärte Schönborn. Mindestens ebenso Anlass zur Freude wie ein neuer Papst sei der Glaube der Menschen quer durch die Zeiten. Das „Felsenhafte“ der Kirche seien nicht Personen, sondern dieses Bekenntnis.
„Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“
Der Kardinal begrüßte eingangs neben hochrangigen Vertretern seiner eigenen Kirche mit dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana an der Spitze die anwesenden Vertreter der Ökumene und der Politik, besonders auch die Angehörigen des Augustinerordens, dem auch der neue Papst Leo XIV. angehört. Der Papst stehe nicht über dem Volk Gottes, habe aber als dessen Diener den Glauben zu schützen. Der bisherige Kurienkardinal Robert Francis Prevost habe dies mit dem bekannten Wort des heiligen Augustinus zum Ausdruck gebracht: „Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“
Die intensive Erfahrung der letzten Tage mit dem Tod von Papst Franziskus und der Wahl von Papst Leo XIV. ist nach den Worten Schönborns nicht nur ein Zeugnis zweier besonderer Menschen, sondern auch dafür, dass der christliche Glaube lebendig ist. Bei der Verabschiedung von Papst Franziskus in Rom habe ihn das unüberschaubare Heer der trauernden einfachen Gläubigen mehr berührt als die um den Sarg versammelten Kirchenvertreter und Staatsoberhäupter. Dieser Glaube sei keine Frucht eigener Erkenntnis, sondern eine von Gott geoffenbarte Gabe und eine Gnade – auch wenn er Fragen, Schwächen und Zweifel kenne, führte Schönborn aus.
Schönborn erinnerte an Franziskus
Abschließend erinnerte der Kardinal an den Segen Urbi et Orbi als letzten öffentlichen Akt von Franziskus und rief dazu auf, für seinen Nachfolger Leo XIV. zu beten, damit auch dieser ein Segen für die Kirche, die Christenheit und für alle Menschen sei.
„Te Deum“ ist der Anfang eines feierlichen lateinischen Lob-, Dank- und Bittgesangs der Kirche. Es erklingt in Gottesdiensten, in denen Anlass zur Danksagung besteht, etwa nach Prozessionen und Weihehandlungen, früher auch häufig nach Königs- und Kaiserkrönungen. Insbesondere nach einer Papstwahl wird von den stimmberechtigten Kardinälen das gregorianische Te Deum gesungen oder gebetet.
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