Alkoholabhängig

Wann wird aus dem “Gläschen in Ehren” eine Sucht?

Gesund
03.10.2012 13:14
Jenny Elvers-Elbertzhagen und Brigitte Nielsen sind nur zwei Promis, die in den letzten Wochen aufgrund ihres Alkoholproblems von sich reden gemacht haben. Die Sucht nach einem, zwei oder mehr "Glaserln" ist eine der am weitesten verbreiteten und kann jeden treffen. Denn der Grat zwischen einem Schwips und der Alkoholsucht ist ein schmaler.

Mit einem Glas Sekt auf den Geburtstag anstoßen, ein Feiertagscocktail in der Happy Hour oder ein Krügerl Bier am Abend beim Fußball-Match: Alkohol ist aus dem gesellschaftlichen Leben heutzutage kaum wegzudenken. Wann aber wird aus dem "Gläschen in Ehren", das ja sprichwörtlich keiner verwehren kann, eine Sucht?

Die Grenzwerte, ab denen aus dem normalen Alkoholgenuss eine Sucht wird, sind niedrig. Frauen sollten pro Tag nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 0,15 Liter Wein bzw. Sekt trinken, für Männer gelten die doppelten Werte, also 0,6 Liter Bier bzw. 0,3 Liter Wein. Steht Alkohol zudem an mehr als fünf Tagen in der Woche auf dem Plan, gilt dies bei Experten bereits als gesundheitsschädliche Menge.

Wann aber gilt man tatsächlich als alkoholabhängig? Prinzipiell gibt es dafür keinen einheitlichen Richtwert, bei jedem Menschen ist dies nämlich verschieden. Man sollte sich aber in jedem Fall Gedanken machen, wenn man über einen längeren Zeitraum die als gesund eingestufte Menge an Alkohol überschreitet und es trotz guter Vorsätze nicht schafft, den Alkoholkonsum wieder zu senken. Man sollte stets bedenken: Der Übergang zur Sucht ist fließend und kann leicht übersehen werden!

Die Ursachen, warum Menschen zum Alkohol greifen, sind breit gefächert. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass durchaus genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Viele Alkoholiker haben also Suchtkranke in der Familie. Manche greifen bei Stress im Job zur Flasche, andere wiederum bei Spannungen im familiären oder sozialen Umfeld.

Folgende Symptome deuten auf eine Abhängigkeit:
Trinken ist nicht mehr Genuss, sondern wird zwanghaft, der Konsum kann meist nicht mehr kontrolliert werden, sondern wird maßlos. Gewöhnt sich der Körper an das Hochprozentige im Glas, kann die Leber den Alkohol immer schneller abbauen. Es entsteht eine Art Alkoholtoleranz, das heißt, man braucht immer mehr Alkohol, um einen Rauschzustand zu verspüren. Erhält der Körper schließlich nicht mehr die gewohnte Dosis Alkohol, reagiert er mit Entzugssymptomen wie Zittern, Pulsrasen oder Magenschmerzen.

Was kann man gegen die Sucht tun?
Ein Alkoholproblem zu haben, ist keine Schande. Wichtig ist nur, dass man rechtzeitig etwas dagegen unternimmt und sich Hilfe sucht. Erste Anlaufstellen können der Hausarzt und Selbsthilfeorganisationen sein. Betroffenen sollte man keinesfalls Schuldgefühle machen. Als Außenstehender das Thema stets offen ansprechen. Man sollte sich aber keinesfalls abschrecken lassen, wenn der Süchtige beim ersten Mal mit Ablehnung reagiert, sondern ihn kontinuierlich auf das Thema ansprechen und einen Arztbesuch anregen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele