NEOS für „EU-Armee“

Brandstätter will Neutralität „neu definieren“

Politik
21.04.2024 17:05

Die Neutralität schützt Österreich aus Sicht von NEOS-EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter nicht vor Sicherheitsbedrohungen. Aus diesem Grund möchte der pinke Politiker diesen Teil des österreichischen Selbstverständnisses „neu definieren“.

„Wir sind heute nicht so sicher, wie wir sein könnten“, lautete Brandstätters Urteil am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“. Durch eine gemeinsame EU-Armee „wäre Europa so stark, dass sich Putin nicht trauen würde, uns anzugreifen“. Gegen Russland müsse man sich wehren, „aber das geht nur gemeinsam“, betonte der ehemalige Journalist. Denn: „Russland ist ein Terrorstaat“, und müsse deshalb sanktioniert werden. Die Abhängigkeit von russischem Gas stelle Österreich zudem vor Schwierigkeiten.

„Herr Schallenberg, was ist los“
Bewusst werden solle sich Europa auch der „Dramatik“ russischer Spione. „Wir wissen, dass hier russische Spione sind, und wir weisen sie nicht aus. Herr Schallenberg, was ist los?“, fragte der NEOS-Politiker den abwesenden Außenminister. Kritik äußerte er an der FPÖ, dafür, dass sie das Raketenschutzschirm-Programm Sky Shield ablehne. „Die FPÖ möchte uns dem Putin ausliefern.“

Forderung nach „EU-Nachrichtendienst“
Der 68-Jährige sprach sich auch für einen „EU-Nachrichtendienst“ aus. Gleichzeitig lehnte er die Überwachung von Messenger-Diensten, wie von ÖVP-Innenminister Gerhard Karner und dem Direktor der DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst), Omar Haijawi-Pirchner, schon mehrmals gefordert, ab. Einen Widerspruch sah er darin nicht, obwohl die allermeisten europäischen Nachrichtendienste über diese Kompetenz verfügen.

Auch eine gemeinsame europäische Außenpolitik bezüglich des Nahen Ostens sei wichtig. Derzeit könne man nicht geeint auftreten, weil die unterschiedlichen Außenminister unterschiedlicher Meinung seien. Er wolle „keine Festung Europa, aber klare Grenzen“, mit stärkerem Außengrenzschutz. 

Von jüngsten Wahlschlappen nicht entmutigt
Brandstätter gab sich zuversichtlich, dass seine Partei das Ziel für die EU-Parlamentswahl von zwei Mandaten erreichen werde. Jüngste Wahlschlappen der NEOS in Innsbruck oder Salzburg, aber auch zuvor bei verschiedenen Landtagswahlen, würden ihn nicht verunsichern. In Hinblick auf die Nationalratswahl in gut einem halben Jahr, seien die NEOS „bereit, endlich Veränderungen für Österreich zu schaffen“.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele