Am Donnerstag fielen bei der Austrian Airlines 92 Flüge wegen einer Betriebsversammlung aus. Am Montag soll nun weiter um einen neuen Kollektivvertrag für das AUA-Bordpersonal verhandelt werden, wie jetzt bekannt wurde.
„Würden es die AUA-Manager mit ihrem Angebot für 18 respektive 28 Prozent Erhöhung ernst meinen, würde man rasch zu einem Ergebnis kommen“, sagte Vida-Chef Roman Hebenstreit nach der Betriebsversammlung. Tatsächlich seien in diesen Zahlen aber auch Prämien enthalten, die nie erreicht würden, oder Änderungen bei Einsatzzeiten würden gegengerechnet werden. „Eine Analyse des Betriebsrates zeigt: Unterm Strich wäre das nicht mehr als eine reine Inflationsabgeltung.“
Eine Analyse des Betriebsrates zeigt: Unterm Strich wäre das nicht mehr als eine reine Inflationsabgeltung.
Vida-Chef Roman Hebenstreit zum AUA-Angebot
Der Personalkostenanteil des Bordpersonals macht nach Schätzungen des Betriebsrats elf Prozent aus und würde um ein paar Prozentpunkte steigen, wenn die Forderungen erfüllt würden. Um die AUA-Gehälter an das des deutschen Lufthansa-Konzerns anzupassen, gebe es auch Überlegungen für einen Stufenplan, sagte Hebenstreit.
Mehr als Tausend Beschäftigte bei Versammlung
An der Betriebsversammlung hätten mehr als tausend Beschäftigte teilgenommen und die Belegschaft stehe geschlossen hinter dem Verhandlungsteam. Aktionärinnen und Aktionäre sowie das Managementteam würden „fette Dividenden“ bekommen, während man die Beschäftigten nicht teilhaben lasse.
Sie gefährden nicht nur tausende Arbeitsplätze in der AUA, sondern in der gesamten Luftfahrtbranche und letztendlich auch am Flughafen und in den Zulieferbetrieben, die alle rücksichtslos in Geiselhaft genommen werden.
Günther Ofner, Vorstand des Wiener Flughafens
Ganz anders sieht das Günther Ofner, Vorstand des Wiener Flughafens und Obmann der Luftfahrt-Branche in der Wirtschaftskammer. „Die von vida und AUA-Bordbetriebsrat provozierten Flugausfälle sind eine Kundenvertreibungsaktion und spielen vor allem der AUA-Konkurrenz in die Hände.“ Der Flughafen und die Zuliefererbetriebe würden „rücksichtslos in Geiselhaft genommen.“
18 vs. 40 Prozent Gehaltsplus
Wie berichtet, haben 17 Verhandlungsrunden bisher keine Einigung gebracht. Hunderte Flüge fielen seither aus. Der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern, dass die Löhne an jene der Lufthansa angepasst werden. Das bedeutet ein Plus von 40 Prozent. Das Management bietet über zwei Jahre bis zu 18 Prozent mehr für Pilotinnen und Piloten sowie plus 28 Prozent für Copilotinnen und Copiloten. Würden die Gehälter noch stärker erhöht, wären 60 Prozent der AUA-Stecken unprofitabel, argumentiert die Führung.
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