Startenor im Interview

Jonas Kaufmann: „Ich bin der Gummibärchen-Typ“

Kultur
30.03.2024 10:49

Mit seinem jüngsten Album „The Sound of Movies“ erobert sich der deutsche Opernsänger jetzt auch die Kinowelt. Wir haben ihn zu seiner Filmleidenschaft befragt.

„Klappe!“ heißt es für Jonas Kaufmann zum Glück nie. Selbst wenn er viele Hits aus großen Filmen auf seinem jüngsten Album „The Sound of Movies„ singt. Vom Mario Lanza-Schlager aus „The Great Caruso„ bis zu „Moon River“ aus „Breakfast at Tiffany’s“ und viele mehr.

Sind Sie ein Kinogeher?
Ich habe viele Jahre viel Zeit im Kino verbracht, wenn ich auf Reisen war. Aber ich gebe zu, wie es vielen anderen auch geht, habe ich oft keine Zeit, mir die aktuellen Filme im Kino anzusehen. Dann wartet man, bis sie bei einem der vielen Streamingdienste verfügbar sind.

Zu Hause haben wir eine riesige Leinwand mit Surroundsystem, wo man Kinogefühl generieren kann. Vor allem seit wir einen kleinen Sohn haben, ist das Kinogehen natürlich ein großer Luxus. Da ist es eine schöne Möglichkeit, zu warten, bis unser Sohn eingeschlafen ist und dann schauen wir uns einen Film an.

Was macht das richtige Kinoerlebnis aus?
Es gibt nichts Vergleichbares, als wenn man etwas in der Gruppe schaut. Ich habe vier große Kinder und wenn wir bei München ins Kino gehen, dann machen wir das natürlich in der ganzen Mannschaft. Es ist doch ähnlich wie in der Oper. Ich habe ein ganz anderes Erlebnis, wenn ich mir das mit ein paar hundert Menschen gemeinsam anschaue. Das zu spüren, was die anderen spüren, dass man sich zusammen freut, zusammen leidet, zusammen genießt. Das ist im Kino genauso.

Haben sie alle Filme gesehen, aus denen sie Songs auf der CD singen?
Ich habe sie alle gesehen. Aber ich gebe zu, dass ich sie nicht alle gekannt habe. Einen, „The Mission“ habe ich irgendwann mittendrin abgebrochen, den fand ich zu skurril. Aber die andern habe ich nachgeholt.

Es gibt natürlich viele Filme, die man gerne hat, die Filmgeschichte geschrieben haben, die jedoch nicht die Wahnsinnsmelodien besitzen, die man unbedingt singen muss.

Aber „La Boum“ ist dabei?
Natürlich! Das hat viele geprägt. Mich auch. Da war ich plötzlich schockverliebt. Alle diese Gefühle, die man darin erlebt, waren ein Wahnsinn für einen Heranwachsenden, der sich darüber noch nicht im Klaren ist.

Schlager, Operette, Dolce Vita, Weihnachten etc. Sie haben eigentlich schon ziemlich viele Felder abgegrast. Wie finden Sie die Themen für ihre CDs?
Gemeinsam mit meiner Frau und meinem Medienreferenten und Freund Thomas Voigt brainstormen wir über dieses und jenes. Manchmal stolpert man aber auch über einen Titel, der die Idee gibt, und wir schauen, was wir dazu zusammenstellen können.

Zu all den bisherigen Themen könnte es eine zweite Variante geben. Auch bei Sound of Movies mussten wir radikal streichen, weil es so viele Titel in Frage gekommen wären.

Wie aktuell ist das Medium CD überhaupt noch? Ich kenne viele, die gar keinen Player mehr besitzen.
Man könnte das Album natürlich nur virtuell herausbringen. Aber dann würde ich alle, die sich noch auf klassische Weise audiophil bewegen, vor den Kopf stoßen. Natürlich kann ich mit High Resolution auf höchstem Niveau streamen. Aber die alten Medien sind nicht tot. Auch „Sound of Movies“ ist auf LP erschienen, weil es viele gibt, die sich das gerne auf den Plattenspieler legen. Das ist ein ganz anderes Gefühl Musik zu hören, als einfach nur, egal wo man gerade ist, auf sein Handy zu drücken. Aufnehmen muss man es so und so, herausbringen kann man es dann in allen Formaten.

Eine letzte Frage: Popcorn oder Gummibärchen?
Also ich bin grundsätzlich der Gummibärchen-Typ. Aber ins Kino würde ich niemals Gummibärchen mitnehmen, sondern nur eine volle Popcorn-Tüte.

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