Wieder eine Pleite in Tirol – diesmal geht es um Millionen! Über die Living Kitzbühel Handels-GmbH mit Sitz in Kitzbühel wurde am Donnerstag aufgrund eines Eigenantrags ein Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet, berichtete die Creditreform.
Das Unternehmen lässt laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform hochwertige Hausschuhe für Damen, Herren und Kinder unter der Marke „Living Kitzbühel“ produzieren, wobei es „damit im Premiumsegment positioniert ist und sich an eine qualitätsbewusste Zielgruppe richtet.“
Passiva: fast drei Millionen Euro
Es seien insgesamt 264 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Derzeit seien zudem im Unternehmen acht Dienstnehmer – sechs Mitarbeiter intern und zwei Mitarbeiter extern – beschäftigt. Die Passiva belaufen sich laut Creditreform auf fast drei Millionen Euro (exakt 2.941.232,33 Euro).
Mit einem jährlichen Absatz von rund 150.000 Paar Schuhen verfügt man über eine gefestigte Marktposition im europäischen Premiumbereich.
Gläubigerschutzverband Creditreform
Kern des Geschäftsbetriebes sei die Entwicklung, Vermarktung und der Vertrieb von Hausschuhen mit eigenständigem Design, hochwertiger Verarbeitung und dem Einsatz natürlicher, nachhaltiger Materialien. Die Produktion erfolge ausschließlich in Europa unter Einhaltung sozialer und ökologischer Standards. Der Vertrieb erfolge über ausgewählte Fachhändler, digitale Markplätze sowie über einen eigenen Webshop, so die Creditreform.
Jährlicher Absatz von 150.000 Paar Schuhen
Hauptabsatzmärkte seien Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Mit einem jährlichen Absatz von rund 150.000 Paar Schuhen – überwiegend im Kinderschuhsegment – verfügt man über eine gefestigte Marktposition im europäischen Premiumbereich“, informierte die Creditreform weiter.
Diese Insolvenzursachen wurden angegeben
Als wesentliche Insolvenzursache werde im Eigenantrag „die mangelnde Diversifizierung und Digitalisierung nach der Gründung angeführt.“ Daraus hat sich eine starke Abhängigkeit vom deutschen Business-to-Business-Markt, gepaart mit einer zu geringen Marge entwickelt. Hinzu komme die anhaltend angespannte wirtschaftliche Situation im Einzelhandel, welche sich insbesondere auch im Schuheinzelhandel auswirke.
Zukunft des Betriebes noch offen
Die Schuldnerin beabsichtige, das Unternehmen vorerst fortzuführen. Sofern sich erhoffte Rückstehungserklärungen ergeben und sich dadurch die Möglichkeit für einen Sanierungsplan ergibt, wird ein solcher gestellt werden.
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