Campingurlaub

Unterwegs im Schneckenhaus

Reisen & Urlaub
27.03.2024 17:00

Camping ist nicht jedermanns Sache und galt lange Zeit als spießig. In den letzten Jahren – nicht zuletzt wegen Corona – ist es angesagter denn je, mit dem Wohnmobil zu verreisen. Auch mit Hund. 

Ein Urlaub mit dem Wohnmobil? Kam nicht infrage! Bis ein solches bei unseren Nachbarn in der Einfahrt stand. Ganz begeistert erzählten sie von ihrem mobilen Zuhause, das sie liebevoll „Schneckenhaus“ tauften. Sie schwärmten vom Zusammenhalt unter Gleichgesinnten, von der Unabhängigkeit des Reisens und davon, dass Camping durchaus auch luxuriös sein kann. Außerdem gebe es viele Camper, die mit Hunden unterwegs seien. Und das war unser Stichwort. Denn als Hundehaltern stellt sich uns die Frage: „Wohin mit dem Vierbeiner im Urlaub?“ Also haben wir ein Wochenende genutzt und ausprobiert, ob wir zum Campen taugen.

In Weißenbach bei Liezen hat die Firma Gebetsroither ihren Stammsitz. Das 7,5 Meter lange, mit Küchenzeile, Dusche und Toilette ausgestattete ADRIA-Wohnmobil ist bereits abfahrbereit – wir müssen lediglich unsere mitgebrachten Habseligkeiten sicher im Fahrzeug unterbringen – und stellen dabei überrascht fest, wie viel Stauraum vorhanden ist. „Kira“, unsere Hündin, liebt Autofahrten. Ihren Platz bekommt sie dort, wo sie mit Brustgeschirr und Sicherheitsgurt am besten zu sichern ist – unter dem Esstisch. Nach einer genauen Erklärung der technischen Details durch den Chef persönlich kann es schließlich losgehen.

Erstes Ziel ist Riegersburg in der Steiermark. Umgeben von malerischen Weinbergen, entsteht am Fuße der Burg ein neuer Campingplatz, den Gebetsroither gemeinsam mit Dr. Emanuel von und zu Liechtenstein plant und baut. Auf 2,5 Hektar werden 120 Superior-, Premium- und Standard-Stellplätze, 44 Mobilheime, drei Campingfässer und ein Luxuswohnwagen Platz finden. Der nahe gelegene Badesee vervollständigt das Angebot. Fertiggestellt wird das Projekt Ende März 2024.

Was für uns heißt: Wir campen in unserer ersten Nacht „wild“ – ohne Stromanschluss und ohne Kaffee am nächsten Morgen. Denn die mitgebrachte Kaffeemaschine funktioniert mangels Strom leider nicht. Anfängerfehler! Beim nächsten Supermarkt decken wir uns also mit löslichem Kaffee und frischen Semmeln ein und setzten anschließend unsere Fahrt in Richtung Italien fort – nicht ohne vorher mit Frau Hund eine ausgedehnte Runde gemacht zu haben. Triest und Grado sind die nächsten Fixpunkte auf unserer Reiseroute. Kurz überlegen wir, ob wir uns mit dem Wohnmobil in die Innenstadt von Triest trauen sollen. Der Verkehr pulsiert, Parkplätze sind rar, aber wenn wir schon einmal hier sind ...

Einen Espresso später sitzen wir auf der Piazza dell’Unità d’Italia, genießen das italienische Lebensgefühl und planen den weiteren Tag. Schloss Miramare, die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger, ist nicht weit, und in dem wunderschönen Park mit einer fantastischen Aussicht auf das Mittelmeer sind auch Vierbeiner willkommen. Nicht hundetauglich hingegen ist die im karstigen Gebirge 14 Kilometer nördlich von Triest gelegene Tropfsteinhöhle Grotta Gigante, die mit dem 167 Meter langen und 98 Meter hohen Hauptsaal ihrem Namen alle Ehre macht. Während ich die 500 Treppenstufen zu den riesigen, wie Eiszapfen wirkenden Stalaktiten und Stalagmiten hinuntersteige, machen es sich Hund und Herrchen vor dem Wohnmobil gemütlich.

Für den Abend haben wir einen Stellplatz am ca. 50 Kilometer entfernten Campingplatz Belvedere Pineta in Grado gebucht. Das Besondere hier: Die weitläufige Anlage verfügt über einen eigenen Hundestrand, den wir mit „Kira“ auch gleich in Augenschein nehmen. Den weichen Sand unter ihren Pfoten findet sie super. Das viele Wasser, das sich vor ihr erstreckt, dann eher doch nicht. Erst als Herrchen seine Hose hochkrempelt und ins Meer geht, folgt sie ihm zögerlich.

Abstecher ins SoČa-Tal
Auf dem Weg zu unserem letzten Ziel, dem Campingpark Burgstaller am Millstätter See, beschließen wir spontan, einen Abstecher in das landschaftlich einmalig schöne Soča-Tal in Slowenien zu machen. Der Flusslauf der Soča ist von kleineren und größeren Wasserfällen, Stromschnellen und engen Felsschluchten geprägt und ein wahres Paradies für Naturliebhaber.

Über den Predil-Pass, der für Wohnmobile gut befahrbar ist, kommen wir schließlich nach Tarvis und erreichen etwa eine Stunde später den Campingpark Burgstaller. Bei der Anmeldung überreicht man uns einen Plan, der uns hilft, unseren Stellplatz zu finden. Später am Abend sitzen wir vor unserem „Schneckenhaus“, der Hund zufrieden zu unseren Füßen. Camping – eine völlig neue Erfahrung – hat uns gefallen. Sehr sogar!

Eva Bukovec

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