Die Aktivisten der Störaktion bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele am Samstag sind wieder auf freiem Fuß. Sie werden angezeigt. Zumindest für einen von ihnen war es offenbar nicht die erste derartige Protestaktion.
Infolge der Störaktion bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele vom Samstag sind die sechs Aktivisten wieder auf freiem Fuß. Auf sie warten verwaltungsrechtliche und strafrechtliche Anzeigen, hieß es am Sonntag von der Polizei. Weitere Ermittlungen seien im Laufen. Reagiert wurde seitens der Festspiele auf den Vorfall bereits am Samstagabend mit zusätzlichem Sicherheitspersonal.
Kunstblut-Attacke im Vorjahr
Wie der Salzburger Landespolizeidirektor Bernhard Rausch bereits in einer eilig einberufenen Pressekonferenz am Samstag mitteilte, seien die sechs Demonstranten der Letzten Generation zuzuordnen. Einer der Verdächtigen soll laut Medienberichten bereits 2024 mit einer Kunstblut-Attacke bei der Antisemitismus-Konferenz in der Wiener Innenstadt aufgefallen sein.
Beim Eintreffen der damaligen Verfassungsministerin und heutigen Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, soll der Mann mehrere Liter Kunstblut in Richtung der Teilnehmer geschüttet haben.
„Stoppt den Völkermord“
Mit Zwischenrufen und ausgerollten Bannern samt Slogans wie „Stoppt den Völkermord“ und „Free Gaza now“ hatten die sechs Aktivisten am Samstag die Rede von Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) unterbrochen. Trotz des massiven Aufgebots der Exekutive und aufgebotenen Securitys kamen sie auf die Bühne und auf die Fassade der Felsenreitschule, auf der die Transparente entrollt wurden.
Zutritt hatten sie sich mit „nicht schlecht gemachten“ Mitarbeiterausweisen verschafft, wie Landespolizeidirektor Bernhard Rausch am Samstag bei einem eilig einberufenen Pressestatement informiert hatte.
Sextett wieder auf freiem Fuß
Das Sextett wurde in Gewahrsam genommen und am Samstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Aufgrund der aus ihrer Sicht „rechtswidrigen und ungebührlich langen Anhaltung“ kündigte Astrid Wagner, die Rechtsvertreterin der Verdächtigen, eine Maßnahmenbeschwerde an. Die Vorwürfe wurden von der Polizei am Sonntag vorerst nicht kommentiert.
Reagiert wird bei den Festspielen nun mit strengeren Maßnahmen. Habe man bis Samstagmittag schon auf Security-Dienste im Publikum gebaut – insgesamt 60 bis 70 Personen pro Vorstellung – werde man auf zusätzliches Sicherheitspersonal setzen, skizzierte Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor. Weiters seien schon vor dem Vorfall neben Taschenkontrollen alle Karten nur käuferpersonalisiert ausgegeben worden. Zusätzlich würde man jetzt auch Lichtbildausweise verlangen.
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