Sie mussten ihre Konzerte absagen, „aus Gründen, die unabhängig von der Band und den Organisatoren sind“, so steht es auf der Homepage der russischen Rock-Veteranen DDT. Und eigentlich sind es nicht mehrere Gründe, die zur Absage führten, sondern nur ein einziger: Putin.
„Die Heimat ist nicht der Hintern des Präsidenten, den man küssen muss“, meinte DDT-Frontmann Juri Schewtschuk vor einer Weile bei einem Konzert. Vielleicht nicht die eleganteste Kritik, aber eine immens mutige in einem Land, in dem jede Kritik, jede freie Meinungsäußerung teuer bezahlt werden muss.
Exodus der Kultur
„Kunst ist die einzige Kraft, die die Menschheit von jeglicher Unterdrückung befreit“, meinte der Aktionskünstler Joseph Beuys einmal. Und genau diese Kraft fürchtet Putin. Wer sein künstlerisches Schaffen nicht in den Dienst der Propaganda stellt, wird als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt, im Internet kursieren schwarze Listen mit den Namen von regimekritischen Künstlern.
Seit Beginn des Kriegs gab es einen Exodus der Kultur – Hunderte von Schauspielern, Komikern, Regisseuren, Malern, Musikern und Schriftstellern haben Russland bereits verlassen. Und gegen die, die geblieben sind, ging der russische Geheimdienst in den Tagen vor dieser Präsidenten-Wahl, die keine ist, noch einmal gnadenlos vor.
Wie Putin seinem Volk die Freiheit nimmt, das spiegelt sich in der einst so großen russischen Kultur, der er das letzte bisschen Kraft raubt.
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