Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat nach dem Mord an drei Prostituierten in Wien Schwerpunktkontrollen im Rotlichtmilieu angekündigt. Die Polizei habe neben der Prävention auch Aufgaben im „repressiven Bereich“, sagte er am Donnerstag bei einem Gewaltschutzgipfel in Wien.
Nach dem Mord an drei Prostituierten in Wien, dem Doppelmord an einer Mutter und ihrer Tochter (13) binnen 24 Stunden fand am Donnerstag ein Arbeitsgespräch zu Tötungsdelikten an Frauen in Wien statt, bei dem Vertretern aus Bund, Ländern, den Behörden sowie Gewalt- und Opferschutzeinrichtungen teilnahmen.
Nach dem für Innenminister Karner (ÖVP) „dramatischen Wochenende“ mit drei getöteten Sexarbeiterinnen habe er „gezielte Schwerpunktaktionen im Rotlichtbereich in Auftrag gegeben“. Zudem werde man eine nachhaltige Gewaltschutz-Strategie entwickelt, hieß es. Konkrete Details oder Zeitrahmen wurden keine genannt. Man wolle bewusst „keine Schnellschüsse“, erklärte Rauch.
Engere Vernetzung und Einzelfall-Analysen
Künftig sollen jedenfalls alle Player wie Frauenhäuser, Beratungseinrichtungen, Gewaltschutzzentren und Polizeidienststellen noch stärker miteinander vernetzt werden, um ein „gemeinsames Dach über alle zu spannen“, wie Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) betonte. Darüber hinaus soll jeder einzelne Fall auf wissenschaftlicher Basis analysiert werden und auch ein Blick auf die Strategie anderer Länder geworfen werden.
„Dramatisches Wochenende“
Karner erklärte weiter, dass im Zuge der Kriminaldienstreform die derzeitigen noch nebenamtlichen Koordinatoren für Gewaltschutz in den Ländern in Zukunft hauptamtlich arbeiten sollen.
Auch eine eigene Analysestelle im Bundeskriminalamt sei „bereits im Aufbau“, sagte der Minister. Er verwies zudem auf die Aufstockung an spezialisierten Polizisten. Hier sei man bei einem Personalstand von österreichweit 1200 Präventionsbeamten angekommen.
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