„Krone“ am Tatort

Mord in Erotikstudio: „Ungemein heftige Gewalt“

Wien
24.02.2024 11:10

Der Dreifachmord in einem Wiener Erotikstudio im 20. Bezirk war ein regelrechtes Blutbad. Wie die „Krone“ bei einem Lokalaugenschein erfuhr, wurde mit „ungemein heftiger Gewalt“ gegen die Opfer vorgegangen. Der mutmaßliche Täter wird mittlerweile von der Polizei verhört. 

Mit unzähligen Messerstichen waren die getöteten Frauen, die in dem Asia Studio gearbeitet hatten, niedergemetzelt worden. Schon beim Betreten des Tatorts sei den Einsatzkräften klar gewesen, dass für die Opfer jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Das Tatgeschehen hatte sich auf mehrere Räumlichkeiten erstreckt - die Leichen wurden in unterschiedlichen Zimmern gefunden, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger.

Identitäten der Opfer noch unklar
Wie die „Krone“ bei einem Lokalaugenschein erfuhr, ist die Tatortgruppe noch immer mit der Spurensicherung zugange. Dass gegen die Opfer massiv brutal vorgegangen wurde, zeigt sich auch daran, dass ihre Identitäten nach wie vor nicht geklärt sind. Diesbezüglich liefen die Erhebungen, hieß es von der Exekutive.

Der 27-Jährige, der aktuell als dringend tatverdächtig gilt, befindet sich mittlerweile in Polizeigewahrsam. Er war in der Nähe des Tatorts unter einer Brücke festgenommen worden, hatte sich bei seiner Verhaftung allerdings extrem aggressiv verhalten. Die Beamten mussten ihn mit einem Taser außer Gefecht setzen. Laut Informationen der „Krone“ handelt es sich bei dem Mann um einen afghanischen Asylwerber. 

Keine Zeugen der Bluttat
Zeugen der Bluttat gibt es laut aktuellem Stand der Ermittlungen keine. Die Polizei versucht nun, von dem Verdächtigen Angaben zu Motiv und Tathergang zu bekommen.

Unter dieser Brücke wurde der Verdächtige entdeckt.
Unter dieser Brücke wurde der Verdächtige entdeckt.(Bild: Peter Tomschi)
Der Verdächtige wurde mit Schnittverletzungen unter einer Brücke festgenommen.
Der Verdächtige wurde mit Schnittverletzungen unter einer Brücke festgenommen.(Bild: Peter Tomschi)
(Bild: Peter Tomschi)

SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner reagierte mit einem Appell an die Bundesregierung auf die jüngsten Femizide - am Freitag wurden in Wien an einem einzigen Tag vier gewaltsam ums Leben gebrachte Frauen sowie ein ebenfalls mit Gewalt getötetes Mädchen von der Polizei aufgefunden.

Holzleitner forderte eine Krisensitzung und einen Nationalen Aktionsplan Gewaltschutz: „Wir trauern um die ermordeten Frauen, sind in Gedanken an die Hinterbliebenen und rufen auf, endlich einen Nationalen Aktionsplan Gewaltschutz umzusetzen, um Frauenleben in Österreich zu schützen.“ Jede dritte Frau in Österreich sei von Gewalt betroffen, die Anzahl der Betretungsverbote steige jährlich, die Anzahl an Femiziden sei die höchste in Europa: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

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