Jahrzehnte bekämpft

Rom genehmigt Bau von Mega-Brücke nach Sizilien

Außenpolitik
07.08.2025 09:32

Jahrzehntelang wurde über das Milliardenprojekt verhandelt, nun hat die Regierung in Rom grünes Licht für eine Brücke zwischen Sizilien und dem italienischen Festland gegeben. Mit einer Spannweite von 3,6 Kilometern zählt das Bauwerk über der Meeresenge von Messina zu den längsten Hängebrücken der Welt.

Ziel des Projekts ist es, die wirtschaftlich benachteiligte Insel Sizilien besser an das Festland anzubinden. Die rechtsgerichtete Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat das Vorhaben zu einer Priorität erklärt und über einen Zeitraum von zehn Jahren 13,5 Milliarden Euro für den Bau der Brücke sowie der begleitenden Infrastruktur bereitgestellt.

Den Zuschlag für das Bauprojekt erhielt nach einer internationalen Ausschreibung das Konsortium Eurolink, angeführt vom italienischen Baukonzern Webuild (ehemals Salini Impregilo), zu dem auch die spanische Gruppe Sacyr und der japanische Industriekonzern IHI gehören. Zu den Referenzprojekten von Webuild zählen unter anderem der Brennerbasistunnel und das NEOM-Gigaprojekt in Saudi-Arabien.

Warnungen vor Umweltgefahren und der Mafia
Das Projekt ist sehr umstritten. Kritiker warnen vor massiven Umweltgefahren, dem Erdbebenrisiko in der Region sowie einer möglichen Infiltration durch die Mafia, insbesondere durch die in Kalabrien und Sizilien aktiven Organisationen ’Ndrangheta und Cosa Nostra, die durch die Bauarbeiten große Profite erzielen könnten. Umweltverbände haben in dieser Woche Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt und vor erheblichen Umweltrisiken gewarnt. Auch Bürgerinitiativen laufen Sturm gegen das Projekt, das sie als teuer, unnötig und landschaftsschädlich einstufen. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Protesten von Umweltschutzverbänden gegen die Brücke gekommen.

Sizilien hofft auf Wirtschaftsaufschwung durch schnelle Verbindung
Auf der anderen Seite wird die Brücke von vielen als dringend notwendige Infrastrukturmaßnahme begrüßt, die eine schnelle Straßen- und Schienenverbindung zwischen dem Festland und Sizilien ermöglichen und damit einen wichtigen Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung Süditaliens setzen könnte – als Alternative zur heutigen Fährverbindung.

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