Auch vor der Polizei sagten die beiden Jäger zuerst nicht die Wahrheit: Zuerst meinten sie, sie hätten den Vierbeiner unabsichtlich überfahren und ihm dann den Schuss versetzt. Um Aufsehen zu vermeiden, hätten sie ihn "entsorgt". Im Laufe der Vernehmung rückten die beiden Männer mit der ganzen Wahrheit heraus.
Es handelt sich dabei nicht um den einzigen Fall, bei dem ein vermeintlich wilderndes Haustier von Jägern erschossen wurde. So schoss ein Jäger im niederösterreichischen Bezirk Ebreichsdorf auf einen Hund, der sich nahe des Wohnhauses seiner Familie aufhielt. Im Anschluss entsorgte er den Körper, wie das Hundefachmagazin "Wuff" berichtete. Der Jäger habe die Familie nicht verständigt, sodass diese eine Woche lang in verzweifelter Ungewissheit nach ihrem Hund suchte.
ÖHV fordert Abschussverbot von Haustieren
Der Österreichische Hundehalterverband (ÖHV) fordert nun ein generelles Abschussverbot von Haustieren, so Präsident Hans Mosser in einer Aussendung. Er kündigte eine Kampagne gegen den Abschuss durch Jäger an. Bisher erlauben die Landesjagdgesetze, (vermeintlich) wildernde Hunde und Katzen abzuschießen - dabei wird kein Unterschied zwischen freiem Raubzeug in der Natur wie Fuchs oder Dachs und einem vermeintlich wildernden Hund oder einer Katze gemacht.
Tatsächlich aber sei hier eine "Rechtsgüterabwägung" erforderlich, so der Hundehalterverband, da ein Hund oder eine Katze rechtlich einem Bürger gehöre und zumeist ein geliebtes Mitglied seiner Familie sei. Durch eine Novelle des Tierschutzgesetzes könne das Abschussverbot österreichweit realisiert werden, so der Hundehalterverband.
"Hunde sollen nicht für die Fehler der Halter bezahlen"
Der Verband möchte aber noch weiter gehen: "Natürlich hört Tierschutz nicht beim Hund auf", sagt der ÖHV-Präsident, "daher sollen die Halter von Hunden und Katzen, die tatsächlich wildern, auch mit einer Geldstrafe belegt werden und gegebenenfalls Schadenersatz leisten. Doch sollen nicht länger Hunde oder Katzen für die Fehler ihrer Halter mit dem Leben bezahlen müssen."
In einer Online-Petition auf der Website des Verbandes haben Hunde- und Katzenfreunde die Möglichkeit, diese Forderung des ÖHV zu unterstützen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.