Laut Israels Militär:
Hamas-Struktur im Norden Gazas „demontiert“
Nach drei Monaten Krieg soll laut Angaben des israelischen Militärs die militärische Struktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens „demontiert“ sein.
Sprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, die Hamas habe vor Kriegsbeginn im Norden des Küstenstreifens über zwei Brigaden mit zwölf Regimentern verfügt. „Insgesamt waren es etwa 14.000 Terroristen“, erklärte Hagari. Es seien seitdem zahlreiche Kommandanten getötet sowie Waffen und Munition zerstört worden.
„Terroristen agieren jetzt ohne Kommandanten“
Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden und demoliert. Allein im Flüchtlingsviertel Jabalia im Nordabschnitt des Gazastreifen seien acht Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden worden. In dem Bereich funktioniere die Hamas nicht mehr auf organisierte Weise. „Es gibt in Jabalia immer noch Terroristen, aber jetzt agieren sie ohne Rahmen und ohne Kommandanten“, so Hagari.
Nun konzentriert sich die Militäroffensive den Angaben zufolge auf das Zentrum und den Süden des Gazastreifens. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte bereits im November verkündet, die Hamas habe die Kontrolle über Gaza verloren. Die Kämpfe dauerten jedoch an. Nach israelischer Darstellung sind bisher rund 8000 Terroristen getötet worden.
Internationale Kritik an Israels Vorgehen wird lauter
Doch auch viele zivile Opfer sind in dem dicht besiedelten Gebiet zu beklagen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des aktuellen Krieges 22.600 Menschen getötet. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Zahl ziviler Opfer geriet Israel zuletzt international immer mehr in die Kritik.
Israels Armee: Keine Hungersnot im Gazastreifen
Während Hilfsorganisationen im Gazastreifen von einer drohenden Hungersnot sprechen, stellt Israels Armee die Situation anders dar. „Nach unserer Einschätzung, die auf unseren Gesprächen mit den UN- und anderen humanitären Organisationen beruht, gibt es im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel“, sagte Elad Goren von der zuständigen COGAT-Behörde am Freitag. Diese Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums arbeitet mit Palästinenserinnen und Palästinensern in zivilen Angelegenheiten zusammen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.