Früh übt sich

Eltern melden immer öfter Babys bei Facebook an

Web
07.05.2012 16:30
Pro Sekunde kommen bei Facebook sieben neue Mitglieder dazu – und viele von ihnen sind noch nicht einmal 13 Jahre alt. Bedenklicher Trend bei frischgebackenen Eltern: Sie legen ihrem Säugling schon in den ersten Stunden nach der Geburt ein Profil an. Für Gründer Mark Zuckerberg kommt diese Entwicklung mehr als gelegen. Er erklärt: "Junge Menschen sind mir sehr willkommen."

Ein Baby kommt auf die Welt. Und was machen die stolzen Eltern zuerst? Großeltern und Freunde anrufen? Fehlanzeige! Immer mehr junge Mütter und Väter legen in den ersten Stunden nach der Geburt ein Facebook-Profil für ihr Neugeborenes an. Sie stellen das erste Foto des Säuglings ein, verschicken Freundschaftsanfragen an Tanten, Cousins oder Nachbarskinder und versenden virtuelle Einladungen für die Taufe gleich mit dazu.

Auch Marion Stuffer und ihr Mann Peter aus Kufstein in Tirol wollten, dass ihr Fabian von Geburt an "online" ist. "Alle unsere Freunde sollen von Anfang an teilnehmen an seinem Leben. Wir werden posten, wenn er die ersten Schritte macht, etwas Lustiges gesagt hat oder wir gemeinsam in den Urlaub fahren", so die 21-jährige Mama zur "Krone". Und es dauert auch nicht lange, bis der erste Kommentar in der Chronik auf Fabians Facebook-Seite aufleuchtet. Seine Großmutter schreibt: "Herzlich willkommen in unserer Familie" und seinen zwei Tanten "gefällt das".

Zuckerberg: "Je mehr junge Menschen, desto besser"
Schätzungsweise kommen bei Facebook pro Sekunde sieben Mitglieder dazu. Experten vermuten, dass im September bereits eine Milliarde Profile in dem bekanntesten sozialen Netzwerk der Welt existieren werden. Und nach neuesten Erkenntnissen sind es bei Minderjährigen immer wieder deren Eltern, die den Zugang überhaupt erst ermöglichen. Nicht zuletzt deshalb, weil Websites keine Daten von Kindern unter 13 Jahren sammeln dürfen, ohne dass die Mutter oder der Vater zugestimmt haben.

Doch auch das will Facebook-Gründer Mark Zuckerberg – vermutlich am 18. Mai wird er mit seinem Unternehmen an die Börse gehen – zumindest in den USA bald ändern. Er erklärte gegenüber dem deutschen Magazin "Spiegel": "Je mehr junge Menschen bei Facebook, desto besser. Deshalb werden wir den Kampf gegen die Gesetze zu gegebener Zeit aufnehmen."

"Kinder werden da in etwas hineingetrieben"
Allerdings sinkt das Einstiegsalter auch ohne seine Einwirkung. Statistisch gesehen haben von 31 Schülern in einer Klasse mindestens 20 einen Netzwerk-Zugang und etwa 350 (!) Freunde. Psychologen halten diese Entwicklung allerdings für bedenklich. Dr. Gerald Kral: "Kinder werden da in etwas hineingetrieben, das nicht gut für sie sein kann."

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