Rückhalt für Pädagogen

Wiens Opposition steht hinter Kindergartenstreik

Wien
24.10.2023 11:00

ÖVP, Grüne und FPÖ in Wien sind sich selten einig: Der Streik in den Kindergärten hat ihrer Meinung nach seine volle Berechtigung, es brauche vor allem mehr Personal. Tatsächlich zeigen Zahlen: Die Gehälter, die Wien für Arbeit im Kindergarten zahlt, sind abseits von Wien noch niedriger.

Für den erneuten Streiktag in Kindergarten und Hort - reduzierten Notbetrieb gibt es nur in städtischen Einrichtungen - machen Wiens Oppositionsparteien auch Bildungsstadtrat Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr mitverantwortlich, der in den drei Jahren seiner Amtszeit nichts an der Situation geändert habe. Wiederkehr habe die Warnsignale „jahrelang ignoriert“, meinte etwa FPÖ-Chef Dominik Nepp

Ruf nach mehr Personal
Erstaunlich einig sind sich ÖVP, FPÖ und Grüne dabei in ihrer Forderung, dass es vor allem mehr pädagogisches Personal in den Kindergärten brauche, damit sich die Zahl der Kinder, die von einer Person betreut werden müssen, verringert. ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß macht etwa darauf aufmerksam. dass nur ein Viertel der ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen überhaupt in den Beruf einsteige; ähnlich die Grünen, die Wiederkehrs zuletzt präsentierten Qualitätsplan für die Kindergärten nur als „schnelle Ankündigungen wenige Tage vor dem Streik“ und damit ein „schiefes Bild“ sehen.

Wien zahlt noch vergleichsweise gut
Tatsächlich zeigen auch neue Zahlen des arbeitnehmernahen Momentum-Instituts, dass es in Wien nicht unbedingt am Geld liegt: Mit durchschnittlich 1661 Euro netto pro Monat für Arbeit im Kindergarten verdient man damit in Wien mehr als in jedem anderen Bundesland und 197 Euro pro Monat mehr als im österreichweiten Durchschnitt. Am niedrigsten sind die Gehälter in Tirol mit durchschnittlich 1312 Euro netto pro Monat. Das liegt sogar 80 Euro unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle.

Der durchschnittliche Stundenlohn für Arbeit in Kindergärten ist freilich immer noch um rund drei Euro geringer als sogar in Pflegeberufen und rund sieben Euro geringer als für Lehrpersonal in der Volksschule. In Berufen mit akademischer Ausbildung verdient man rund doppelt so viel wie für Arbeit im Kindergarten.

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