Teurer Zollstreit

USA und China suchen in der Schweiz nach Lösung

Wirtschaft
10.05.2025 21:59

Die Welt blickt gebannt nach Genf – denn dort finden dieses Wochenende Gespräche zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten zwischen Washington und Peking statt. Am Sonntag soll fleißig weiter debattiert werden.

Die enormen Zölle zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt haben nachhaltige Auswirkungen auf den Welthandel – sie drohen, das Weltwirtschaftswachstum zu beeinträchtigen. Einige Wochen nach der Eskalation im Zollstreit zwischen den USA und China haben in Genf nun erste Gespräche auf Ministerebene zur Beilegung der Spannungen begonnen. Diese führen US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng. Auch der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer war in der Stadt.

Am Samstag gab es zwei Gesprächsrunden, wie aus Delegationskreisen verlautete. Über den Inhalt geben sich allerdings beide Seiten bedeckt. Eine Fortsetzung sei für Sonntag geplant, selbst wenn einige Unterhändler den Verhandlungsort schon verlassen haben. Weiter mit hochrangigen Vertretern Chinas sollen demzufolge US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sprechen.

US-Finanzminister Scott Bessent (links) und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer
US-Finanzminister Scott Bessent (links) und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer(Bild: AFP/HANDOUT)

In Genf befindet sich auch die Welthandelsorganisation (WTO), in der mehrere Länder Klagen gegen die US-Zölle angekündigt haben, darunter die Europäische Union. Sie argumentieren, dass die Aufschläge gegen WTO-Regeln verstoßen. Sollte die Weltwirtschaft in zwei rivalisierende Machtblöcke zerfallen, drohe langfristig ein Rückgang des weltweiten realen Bruttoinlandsprodukts um sieben Prozent, warnte die WTO. Das hätte vor allem verheerende Folgen für Entwicklungs- und Schwellenländer.

Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor
US-Präsident Donald Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor und hat nach seinem Amtsantritt die Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent hochgeschraubt. China reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren. Beide Länder versuchten bisher den Eindruck zu erwecken, dass sie am jeweils längeren Hebel sitzen und keinen ersten Schritt auf den anderen zugehen müssen.

Mehrfach erklärte Trump, China habe um Verhandlungen gebeten. Die chinesische Regierung betonte hingegen, dass Washington auf Peking zugegangen sei, um Gespräche zu starten. Am Freitag brachte der amerikanische Präsident auf seinem eigenen Social-Media-Kanal eine Rücknahme der US-Zölle auf 80 Prozent ins Gespräch.

China hatte am Freitag einen Exportanstieg auf Dollarbasis um 8,1 Prozent für April gemeldet, vor allem dank stärkerer Geschäfte mit Ländern in Südostasien. Von Jänner bis April sei der Handel mit der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) auf Yen-Basis um 9,2 Prozent gestiegen, während er mit den USA um 2,1 Prozent zurückging.

Eine Annäherung sei im beiderseitigen Interesse, meinte Bessent im Vorfeld in einem Fernsehinterview. Ein Abkommen sei in Genf nicht zu erwarten, eher eine Verständigung auf Themen, die besprochen werden müssten. China betonte, man könne nur auf Augenhöhe verhandeln. Die USA müssten ihre Fehler korrigieren.

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