Neuer Stufenplan

Kindergärten: Mehr Geld und mehr Assistenzstunden

Wien
19.10.2023 16:30

Die Probleme in der elementaren Kinderbetreuung nehmen weiter zu. Ein neuer Stufenplan soll Verbesserungen für Kinder und für Pädagogen bringen. Allerdings erst ab Herbst 2024 - nächste Woche wird jedenfalls gestreikt.

Die Kindergärten leiden unter einem erheblichen Mangel an Pädagogen. Neu ist das Problem allerdings nicht — im Gegenteil: Die Lage wird immer prekärer. Schließlich fehlen wienweit rund 338 Lehrer. Auch eine Umfrage der Gewerkschaft younion brachte brisante Ergebnisse hervor - wir berichteten. Noch vor der offiziellen Budgetpräsentation durch den Finanzstadtrat stellte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) Donnerstagnachmittag den „Stufenplan Elementarpädagogik“ für mehr Qualität in den Kindergärten vor. Das sind die neuen Maßnahmen im Detail:

  • Mehr Geld: In den nächsten zwei Jahren soll es insgesamt 240 Millionen Euro mehr an finanziellen Mitteln geben. Das wäre eine Steigerung von 24 Prozent!
  • Mehr Assistentenstunden: Assistenten sollen verstärkt eingesetzt werden. Um die Pädagogen zu entlasten. Das heißt: In den Kleinkindgruppen werden ab Herbst 2024 pro Woche 55 Assistentenstunden gesetzlich verankert (statt wie bisher 40). In den Familiengruppen werden es 50 pro Woche sein (statt 40). Hintergrund: Reinigungsarbeiten werden an städtischen Kindergärten derzeit von Assistenten durchgeführt. Jetzt kommen dafür eigene Reinigungskräfte.
  • Neue Kompetenzstelle: Für Kinder mit Behinderungen wird im nächsten Jahr eine eigene Kompetenzstelle aufgebaut. Auch eine gemeinsame Informationsplattform ist geplant. Um Eltern einen wienweiten Überblick zum elementaren Bildungsplatzangebot zu geben.
Kindergarten-Assistenten sollen ab 2024 Vollzeit in den Gruppen eingesetzt werden. (Bild: (c) Kzenon)
Kindergarten-Assistenten sollen ab 2024 Vollzeit in den Gruppen eingesetzt werden.

Kein gutes Haar an dem neuen Wurf lässt die Opposition. Von den Wiener Grünen heißt es, dass die vorgestellten Maßnahmen ein kleiner Schritt in die richtige Richtung seien. Die großen Themen würden allerdings weiterhin ausgespart bleiben. ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß verabsäumt wiederum ausreichend Deutschförderung im Stufenplan. „60 Prozent in Wiens Kindergärten sprechen daheim kein Deutsch. Es braucht eine deutliche Erhöhung der Deutschförderkräfte und kleinere Gruppen“, so Zierfuß. Die Gewerkschaft GPA freut sich, dass der gewerkschaftliche Druck erste Wirkung zeigt.

Knapp 100.000 Kinder ohne Betreuung am 24. Oktober
Nächsten Dienstag, 24. Oktober, wird es in Wien jedenfalls großteils keinen Kindergartenbetrieb geben. Knapp 100.000 Kinder und deren Familien sind davon betroffen.

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