„Nukhba“-Terrorist

Israel: Ein Drahtzieher des Hamas-Massakers tot

Ausland
14.10.2023 09:34

Israels Militär hat bei Angriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Währenddessen flüchten viele Palästinenser in eine Sackgasse. Mehrere Konvois wurden von Bomben getroffen.

Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär Samstag früh mit.

Terroristen hatten vor genau einer Woche im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet - das schlimmste seit Israels Staatsgründung. Mehr als 1300 Menschen kamen dabei ums Leben. Mehr als 120 Personen wurden zudem verschleppt.

„Nukhba“-Terroristen getroffen
Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei „Nukhba“-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten, hieß es. Die „Nukhba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten. Israel antwortet seitdem mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen.

Als nächster Schritt könnte eine großangelegte Bodenoffensive folgen. Erste Truppen hätten in Gaza-Stadt bereits „Razzien“ durchgeführt. Im Zuge dessen konnten die ersten Leichen von Vermissten geborgen werden. Um wie viele Opfer es sich handelt, ist nicht bekannt.

Israel gibt zwei Fluchtrouten aus
Das israelische Militär sicherte den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zu, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Khan Yunis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung „ohne Schaden“ möglich.

Flüchtlingskonvois wurden am Freitag von israelischen Luftschlägen getroffen. Der US-Sender MSNBC berichtet von 70 Toten. Sie seien beim Versuch gestorben, den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Krankenhäuser seien völlig überfüllt und hätten kaum Möglichkeiten, die Verletzten aus der Gefahrenzone zu bringen, teilten örtliche Behörden mit.

An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Auch aus Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik.

Menschen flüchten in Sackgasse
Das UNO-Büro für humanitäre Hilfe (OCHA) schätzt, dass im Gazastreifen Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen sind. Das Problem: Die Menschen flüchten in eine Sackgasse. Alle Grenzübergänge sind geschlossen. Zudem hat Israel die Enklave von Wasser- und Energieversorgung abgetrennt, was auf breite Kritik stößt.

Für Palästinenser erinnert die Vorstellung, das Land zu verlassen oder vertrieben zu werden, auf dem sie einen Staat gründen wollen, an die „Nakba“ oder „Katastrophe“, als viele Palästinenser während des Krieges von 1948, der mit der Gründung Israels einherging, ihre Häuser verließen.

Etwa 700.000 Palästinenser, die Hälfte der arabischen Bevölkerung des von Großbritannien regierten Palästina, flohen damals oder wurden aus ihren Häusern vertrieben, viele strömten in benachbarte arabische Staaten, wo sie oder viele ihrer Nachkommen geblieben sind. Viele leben noch immer in Flüchtlingslagern.

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