FPÖ arbeitet Causa auf

Taliban-Reise: Kickl beordert Mandatar zum Rapport

Politik
02.10.2023 14:37

Der auch innerhalb der FPÖ kritisierte Reise ehemaliger FPÖ-Politiker zum Taliban-Regime in Afghanistan steht vor der internen Aufarbeitung. Ein von Parteichef Herbert Kickl gewünschtes Gespräch mit dem Ex-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner werde „in den nächsten Tagen“ stattfinden, sagte Hübner. 

Mit dem ebenfalls in Kabul anwesenden Ex-EU-Abgeordneten Andreas Mölzer gebe es noch keinen Termin, hieß es aus der Partei. Hübner und Mölzer waren vergangene Woche - laut FPÖ auf eigene Faust - nach Kabul gereist und ließen sich mit dem dortigen „Außenminister“ fotografieren.

Kickl schließt Ausschlüsse nicht aus
Nicht gelassen reagierte die Parteispitze auf den Besuch, Kickl schloss selbst Parteiausschlüsse nicht aus. Zuerst wolle er aber vor allem mit Hübner das Gespräch suchen, sagte der FPÖ-Obmann.

Afghanistan-Reise: Kickl-Gespräch mit Hübner „in den nächsten Tagen“ (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Afghanistan-Reise: Kickl-Gespräch mit Hübner „in den nächsten Tagen“

Hübner selbst bestätigte lediglich, dass es in den nächsten Tagen dazu kommen werde. Inhaltlich wollte er sich nicht zur Reise äußern.

Außensprecher der FPÖ legte Funktion zurück
Erste Konsequenzen in der FPÖ hat der Kabul-Trip schon nach sich gezogen. Axel Kassegger legte seine Funktion als außenpolitischer Sprecher zurück. Er hätte ursprünglich auch zur Kabul-Delegation gehören sollen. Klubchef Herbert Kickl nahm Kasseggers Entschluss „wohlwollend“ zur Kenntnis.

Axel Kassegger (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Axel Kassegger

Mölzer nimmt Kritik von Kickl „nicht so ernst“
Mölzer holte im „Krone“-Gespräch zum Gegenschlag aus. Dass ihn Kickl als „Polit-Pensionist“ bezeichnet hatte, verwundere ihn, sagte er. Die Kritik seines Parteichefs an der Reise, nehme er aber „nicht so ernst“. Das Taliban-Regime verteidigte Mölzer im Gespräch mit Conny Bischofberger sogar zum Teil. Die dortigen Machthaber hätten „dazugelernt und bemühen sich, Sicherheit herzustellen“. Dass die Frauen von den Universitäten ausgeschlossen sind, würden die Taliban selbst kritisch sehen.

Andreas Mölzer im „Krone“-Interview (Bild: Reinhard Holl)
Andreas Mölzer im „Krone“-Interview

Mölzer vor Parteiausschluss?
Indes berichtete „profil“, dass ein möglicher Ausschluss Mölzers Thema bei der kommenden regulären Sitzung des Kärntner Landesparteivorstandes am Thema sein soll, der formell dafür zuständig ist. Parteiobmann Erwin Angerer verneinte dies im Vorfeld allerdings.

Es könne aber schon sein, dass Mölzer oder dessen Reise unter „Allfälliges“ diskutiert würden. „Ich sehe derzeit aber keine Notwendigkeit“, so Angerer.

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