Nach „törichtem“ Sager

Trump schickt Atom-U-Boote, sagt aber nicht, wohin

Außenpolitik
01.08.2025 19:16

Einer Auseinandersetzung in den sozialen Medien folgen jetzt offenbar Taten: US-Präsident Donald Trump kündigt als Reaktion auf Äußerungen des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew die Stationierung von zwei Atom-U-Booten in nicht näher bezeichnete Regionen an.

Er habe angeordnet, dass die U-Boote in „entsprechenden Regionen“ Position bezögen, für den Fall, dass diese „törichten und aufrührerischen Äußerungen“ mehr als nur das seien, schrieb Trump am Freitag auf Truth Social. „Worte sind sehr wichtig und können oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen führen“, schrieb Trump weiter. Er hoffe, dass dies nicht einer dieser Fälle sei.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zunächst berichtet, dass die U-Boote in Richtung Russland geschickt werden sollen, korrigierte die Angaben später aber. Wohin genau Trump die U-Boote hinschickt, ist nicht bekannt.

„Sind näher an Russland“
Auf die Frage eines Journalisten des ultrakonservativen US-Senders Newsmax, ob die Boote dann näher an Russland seien, sagte er jedoch: „Ja, sie sind näher an Russland“. Der Republikaner erklärte auch nicht, um welche U-Boote es sich genau handelt. Laut einem früheren Bericht des Forschungsdienstes des US-Kongresses hat die Navy sowohl atomgetriebene U-Boote ohne und mit Atomwaffen an Bord.

Drohungen in den sozialen Medien

Der ehemalige russische Staatschef Dmitri Medwedew ist Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates. Er und Trump hatten am Donnerstag gegenseitige Drohungen auf Social Media ausgetauscht. Anlass war Trumps Drohung mit Strafzöllen gegen Russland, falls Moskau keiner Waffenruhe mit der Ukraine zustimmt.

Trump hatte erklärt, er wolle auch Indien wegen seiner Handelsbeziehungen mit Russland mindestens 25 Prozent Zölle und eine „Strafe“ aufbrummen und nannte beide Volkswirtschaften „tot“.

Medwedew, ein enger Vertrauter von Staatschef Wladimir Putin, konterte mit einer Anspielung auf das russische Nuklear-System „Tote Hand“. Dieses ist dafür ausgelegt, halbautomatisch Atomraketen zu starten, sollte die russische Führung durch einen feindlichen Schlag ausgeschaltet werden. Medwedew schrieb auch, der US-Präsident solle sich an die Gefährlichkeit von Zombies erinnern, wenn er über den Tod der indischen und russischen Wirtschaft philosophiere.

Der öffentliche Streit zwischen Trump und Medwedew zieht sich bereits seit Tagen. Ausgangspunkt war, dass Trump sein Ultimatum an Kremlchef Wladimir Putin von 50 auf zehn Tage verkürzt hatte: In dieser Zeit soll eine Waffenruhe zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine erreicht werden. Die Frist läuft Ende kommender Woche ab – danach will Trump Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängen, sollte es keine Einigung geben.

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