Unfassbarer Preis

So billig verkauft VW jetzt den ID.4 in China

Motor
05.09.2023 09:35

Eigentlich, ja eigentlich wollte VW sich nicht auf Preiskämpfe einlassen. Doch in China stecken die Wolfsburger jetzt mittendrin: Nachdem sie jüngst den Kompakten ID.3 zum Dumpingpreis angeboten haben, ist jetzt der SUV-Bruder ID.4 dran. Der kostet nun ein Viertel weniger als zur Markteinführung vor zweieinhalb Jahren.

„Marge ist uns wichtiger als Menge“, hieß es noch im Frühjahr, als man noch unter dem Eindruck fehlender Teile stand und es gewohnt war, ohnehin nicht so viel produzieren zu können, wie man verkaufen konnte. Doch mittlerweile hat Volkswagen im Reich der Mitte die Marktführerschaft an BYD verloren, die richtig günstig anbieten. Und auch Tesla streicht die Preise zusammen.

Im Juli galt dann bereits ein Aktionspreis von unter 16.000 Euro. Jetzt fallen - zumindest für eine begrenzte Zeit bzw. Stückzahl - die Preise für den ID.4: 145.900 Yuan steht nun auf dem Preisschild, das sind umgerechnet rund 18.500 Euro. Zum Vergleich: In Österreich werden für den VW ID.4 mit 170 PS und einer 52-kWh-Batterie für 270 bis 361 Kilometer Reichweite mindestens 47.390 Euro fällig.

Nun hinkt der Vergleich natürlich, auch andere Hersteller - wie BYD - verlangen hierzulande für das gleiche Auto doppelt so viel wie auf dem Heimatmarkt in China. Schade ist nur, dass es nicht möglich ist, die Autos selbst zu importieren und hier zuzulassen.

Bei uns bleiben die Preise derzeit noch stabil. Aber die deutschen Hersteller werden derzeit durch steigende Kosten und die schwächelnde Konjunktur gebremst. Dagegen profitieren die Chinesen von einer günstigen Produktion in ihrer Heimat und haben eine eigene Batterieproduktion aufgebaut, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Vor allem BYD kommt zugute, dass das Unternehmen neben Autos auch innovative Akkus herstellt und überhaupt so ziemlich alle Teile in house produzieren kann.

Auf die Frage, ob er sich wegen der Konkurrenz Sorgen mache, sagte Volkswagen-Konzerchef Oliver Blume: „Angst ist ein falscher Ratgeber, weil ich dann anfange, zu flattern und schon von vorneherein keine Chance habe, zu gewinnen.“ Volkswagen besinne sich auf seine Stärken und werde selbstbewusst dagegenhalten - „aber auch mit einer klaren, realistischen Analyse“, fügte der Manager hinzu. Bedeutet: Wenn es hart auf hart kommt, bröckeln die Preise auch bei uns.

Indessen kündigt VW „günstigere Elektroautos“ um unter 25.000 Euro bei uns für das Jahr 2025 an. Gemeint sind Kleinwagen auf Basis der weiterentwickelten Plattform MEB+ mit zehn Prozent mehr Reichweite und Effizienz.

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(Bild: KMM)
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