Grüne Anfrage zeigt

Manche Jäger kennen keine Gnade für seltene Arten

Oberösterreich
26.06.2023 11:20

Eine Anfrage der Grünen zeigt, wie oft in den vergangen zehn Jahren geschützte Tiere in OÖ getötet wurden und wie oft gestrauchelte Waidmänner ihre Jagdkarten abgeben mussten.

Das sinnlose Massaker an fünf Waldohreulen im Bezirk Grieskirchen ist momentan der ärgste Fall – am Mittwoch müssen sich wenigstens die Beschuldigten am Landesgericht Wels dafür verantworten. Der Grüne Tierschutzsprecher und Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger fragte bei den für Naturschutz und Jagdrecht zuständigen Regierungsmitgliedern Manfred Haimbuchner und Michaela Langer-Weninger nach, was wirklich los ist.

Der Grüne Tierschutzsprecher und Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger (Bild: Dostal Harald)
Der Grüne Tierschutzsprecher und Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger

„Durch unsere schriftliche Anfrage kennen wir jetzt die Gesamtdimension. Mindestens 26 verschiedene wild lebende geschützte Tierarten sind in den vergangenen zehn Jahren geschädigt worden“, sagt Hemetsberger. „Meist durch Abschuss, vereinzelt auch durch Vergiftung oder Fallen.“ Das sei kein Kavaliersdelikt, sondern ein enormer Schaden für die Natur und eine Straftat.

Die Liste der getöteten Tiere: ein Rotmilan im Bezirk Braunau, ein Graureiher im Bezirk Schärding und ein Kaiseradler im Bezirk Wels-Land. Weitere Opfer von Unverstand und Ignoranz: Mäusebussard, Kolkrabe, Rohrweihe, Gänsesäger, Haustaube, Kormoran, Eichelhäher, Schwarzspecht, Teichhuhn, Wacholderdrossel, Uhu, Schwarzstorch, Biber und Luchs. In immerhin rund der Hälfte der bekannt gewordenen Fälle konnten die Täter ausgeforscht werden. Gegen sie wurden Verwaltungsstrafverfahren und/oder gerichtliche Strafverfahren geführt, die Geldstrafen und/oder in Folge den Entzug der Jagdkarte zur Folge hatten.

191 Jagdkartenentzüge in zehn Jahren
Im vergangenen Jahrzehnt gab es bei uns in Oberösterreich insgesamt 191 Jagdkartenentzüge. „Bei rund 20.000 Jägern ist dies ein vergleichsweise niedriger Wert. Er zeigt, dass nur wenige schwarze Schafe für die illegale Tötung geschützter Tiere verantwortlich sind“, so Hemetsberger.

„Jede vorsätzliche Schädigung wird genau geprüft“
Lediglich vier Prozent der Jagdkartenentzüge, das waren acht Fälle, mussten aufgrund der Wilderei von geschützten Tierarten vollzogen werden, präzisiert Landesrätin Langer-Weninger: „Jede vorsätzliche Schädigung geschützter Tierarten wird sofort und genauestens geprüft.“

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