25.000 „Dollar“

Falschgeld-Deal mit verdecktem Ermittler

Gericht
20.06.2023 19:00

In Wien bemühten sich ein 57- und ein 30-Jähriger monatelang Dollar-Blüten an den Mann zu bringen. Der sich bei der Übergabe prompt als verdeckter Ermittler der Polizei entpuppte. Auch in Salzburg entdeckte der Zoll Falschgeld. Vor Gericht fließen nun Tränen.

Es war ein monatelanger Handel, ein Hin und Her von Angeboten. Was der 57-Jährige nicht wusste: Er handelte mit einer Vertrauensperson der Polizei und einem verdeckten Ermittler. Denen er 25.000 Dollar Falschgeld zum halben Preis des Wertes verkaufen wollte. Geliefert aus der Türkei vom 30-jährigen Zweitangeklagten.

Blütendrucker sitzen in der Türkei
„Die Geldnoten waren von relativ guter Qualität. In Österreich konnten die Fälschungen nur schwer festgestellt werden. Sie mussten in die Schweiz geschickt werden“, räumt Verteidiger David Jodlbauer im Landesgericht Wien ein. Aber: „Der eigentliche Täter sitzt in der Türkei und ist nicht greifbar.“

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Die Geldnoten waren von relativ guter Qualität. In Österreich konnten die Fälschungen nur schwer festgestellt werden. Sie mussten in die Schweiz geschickt werden.

Anwalt David Jodlbauer verteidigt den Erstangeklagten

Auch Anwalt Alexander Philipp macht deutlich: „Das sind keine Organisatoren. Das sind kleine Mittelsmänner, die im unteren Bereich anzusiedeln sind.“ Die aber nicht zum ersten Mal vor einem Richter sitzen. Während der jüngere Wiener zwei Vorstrafen hat, weist der 57-jährige Türke sogar sechs - teils einschlägige - vor.

Die Anwälte Alexander Philipp (li.) und David Jodlbauer (re.) verteidigen die Männer, die 25.000 Dollar Falschgeld anboten. (Bild: Pratschner Sophie)
Die Anwälte Alexander Philipp (li.) und David Jodlbauer (re.) verteidigen die Männer, die 25.000 Dollar Falschgeld anboten.

Tränen vor dem Gerichtssaal
„Er ist ein kleiner Betrüger, ein kleiner Fälscher. Aber jetzt sieht er sich das erste Mal mit so einem schweren Vorwurf vor Gericht konfrontiert“, so sein Anwalt Jodlbauer. Was dem Erstangeklagten offenbar schwer zu schaffen macht. Denn bereits vor der Urteilsverkündung fließen die Tränen. Als der Richter ihn zu 30 Monaten Haft verurteilt, werden sie nicht weniger. „Ich habe an diesem Fall nicht einmal einen Euro verdient. Ich wurde Opfer meiner Gutmütigkeit“, richtet er das letzte Wort an die Schöffen.

Der zweitangeklagte 30-Jährige fasst wegen der „einmaligen Einfuhr“ der gefälschten Dollarscheine 20 Monate im Gefängnis aus. 

Geldsorgen: Marokkaner bestellte „Blüten“ online
In Salzburg stand zeitgleich ein Marokkaner (25) vor Gericht. Nachdem der Zoll in einem Postverteilerzentrum Blüten mit einem Nennwert von 16.400 Euro gefunden hatte, klopfte die Polizei bei ihm. Seine Erklärung: „Ich habe ein Video auf YouTube gesehen und ich dachte mir, dass man das Geld ohne Probleme besitzen darf.“ Das rechtskräftige Urteil: 18 Monate bedingte Haft.

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