Prüferin schlägt Alarm

„Viele Kinder fahren immer schlechter Fahrrad!“

Dieses junge Mädchen macht es bei der freiwilligen Radfahrprüfung vor: Sie weiß, wie man mit dem Fahrrad sicher im Straßenverkehr unterwegs ist.

(Bild: Markus Tschepp)

Österreichweit finden in vielen Volksschulen aktuell die freiwilligen Radfahrprüfungen statt, die es Zehnjährigen erlaubt, ohne Aufsicht ein Rad im Straßenverkehr zu lenken. Eine Radprüferin schlägt allerdings Alarm, denn es fallen immer mehr Kinder durch, weil viele einfach nicht mehr Radfahren können. Wie sie die Radprüfung trotzdem schaffen.

Petra Kern ist Radfahrprüferin des Arbö Niederösterreich, die mit der Polizei die Prüfungen abnimmt. Erlebt hat sie dabei schon viel: „Kinder kommen etwa ohne Rad und Helm zur Prüfung.“

Fallen viele Kinder bei der Radfahrprüfung durch? „Ja, in der Theorie und in der Praxis und die Zahl nimmt zu, weil die Kinder einfach zu wenig gelernt haben und nicht vorbereitet sind“, erzählt Kern: „Bei der Fahrprüfung stehen Kinder etwa da und wissen nicht wohin, weil die Eltern oft ein Jahr lang keine Zeit fanden, mit den Kindern die Strecke zu üben. Denn es ist die Aufgabe der Eltern und nicht der Schule, den Kindern das Fahrradfahren beizubringen.“

Österreichweit gibt es Verkehrsgärten, in denen man die Freiwillige Radfahrprüfung ebenfalls ablegen kann.

(Bild: ÖJRK/Johannes Brunnbauer)

So kommt es laut Kern vor, dass Viertklässler auf der falschen Straßenseite fahren oder beim Abbiegen kein Handzeichen geben können, weil sie nicht mit einer Hand das Rad lenken können. „Die Kinder fahren einfach immer schlechter Fahrrad und lernen es auch viel zu spät“, so die Radfahrprüferin, die appelliert, den Kleinen bereits im Kindergartenalter das Radfahren zu erlernen.